Saisonvorschau Central Division

Chicago Blackhawks (2012-13: 36 Siege – 7 Niederlagen – 5 OT/SO Niederlagen; 1. Central)

Selten schaffte es in letzter Zeit ein Gewinner der Presidents Trophy als punktbestes Team der regulären Saison auch den Stanley Cup zu gewinnen. Die Chicago Blackhawks bildeten hier im Frühsommer 2013 eine Ausnahme. Gegen die Detroit Red Wings im Conference Halbfinale und die Boston Bruins im Stanley Cup Finale war es zwar knapp, aber letztendlich krönten sie ihre Saison von 36 Siegen in 48 Spielen mit dem Gewinn der Meisterschaft.

Wie 2010 verzeichnen die Blackhawks auch nach diesem Erfolg einen Aderlass in der Substanz der Mannschaft. Dave Bolland, Daniel Carcillo, Ray Emery, Michael Frolik und Viktor Stalberg suchten neue Herausforderungen. Mit Bryan Bickell und Michal Rozsival konnten jedoch zwei wichtige Leistungsträger gehalten werden. Durch die Verpflichtung von Nikolai Khabibulin konnte der Backup hinter Corey Crawford, der seinen Vertrag um sechs Jahre verlängert hat, adäquat ersetzt werden.

Fazit ist, dass der Titelverteidiger weiter insgesamt eine Favoritenrolle einnimmt und der erste Platz in der Central Division nur über Chicago gehen dürfte.

Mein Tipp: 1. Platz

Colorado Avalanche (16-25-7; 5. Northwest)

Zum ersten Mal hat die Colorado Avalanche die Playoffs drei Jahre in Folge verpasst und die einst stolze und erfolgreiche „Lawine“ verkommt immer mehr zu einem kleinen Abrutscher. Dabei schauten viele angesichts der jungen Spielerpotenzials in eine rosigere Zukunft.

Die Rück- statt Fortschritte kosteten Trainer Joe Sacco seinen Job und mit den Gewinnern der Vergangenheit Patrick Roy als Trainer und Joe Sakic als Vizepräsident sollen die Erfolge zurückkehren. Zwar wurde mit Milan Hejduk als Spieler nicht mehr verlängert, dafür wurde aber als neuer Leitwolf mit Alex Tanguay ebenfalls ein Cupgewinner aus 2001 zurückgeholt. Zum ersten Mal seit 1991 hielt die Franchise wieder den ersten Draft und sie zogen Stürmer Nathan MacKinnon, der nun zusammen mit Matt Duchene und Gabriel Landeskog in den ersten drei Reihen für Furore sorgen soll. Die Offensive scheint indes nicht das Problem zu werden, sondern die Defensivabteilung vor den beiden Torhütern Semyon Varlamov und Jean-Sebastien Giguere.

Jan Hejda, Tyson Barrie, Ryan Wilson und Matt Hunwick erhalten Unterstützung von Cory Sarich, Cupgewinner von 2004 mit Tampa, und Andre Benoit. Doch die Gegentorquote von über drei Treffern pro Spiel aus der letzten Saison muss deutlich gesenkt werden, wollen die Avs die Playoffs erreichen. Roy wird vom Erfolg besessen sein. Wenn er die Jungs richtig anpackt, dann sind sie ein Playoffkandidat.

Mein Tipp: 3. Platz

Dallas Stars (22-22-4; 5. Pacific)

Im Jahr 2008 erreichten die Dallas Stars zum letzten Mal die Playoffs. Die Texaner mühen sich redlich den Weg zurück ins große Business der NHL zu finden. Das Experiment in der verkürzten Saison mit den Veteranen Jaromir Jagr, Brenden Morrow und Ray Whitney zurück zu kommen, scheiterte letztendlich, wenn auch knapp.

Nun sollen es neue Gesichter richten. Der in Buffalo geschasste Trainer Lindy Ruff übernimmt das Ruder hinter der Bande, Jim Nill kommt aus Detroit als Manager für Joe Nieuwendyk. Nill holte noch vor dem Beginn der Wechselfrist Verteidiger Sergei Gonchar und Stürmer Shawn Horcoff aus Edmonton. Der größte Deal war aber Tyler Seguin und Rich Peverly von den Boston Bruins loszueisen. Schließlich konnten sich die Stars beim Draft an Position 10 das Talent Valeri Nichushkin sichern. Der Russe wurde als Top 5 Nachwuchsmann eingestuft. Im Tor wird hinter dem Finnen Kari Lehtonen nun Dan Ellis die Backup Funktion ausfüllen.

Die Stars befinden sich ohne Zweifel im Umbruch, der in Zukunft wieder Erfolge nach sich ziehen könnte. Der Neuaufbau hat allerdings gerade erst begonnen und daher werden die Playoffs dieses Jahr ein zu hohes Ziel sein.

Mein Tipp: 7. Platz

Minnesota Wild (26-19-3; 2. Northwest)

Mit hohen Erwartungen waren die Minnesota Wild in die Saison 2012-13 gestartet, nachdem sie mit Ryan Suter und Zach Parise zwei der besten Free Agents verpflichten konnten. Dass es gerade so für die Playoffs noch reichen würde war eher enttäuschend und dass dann der Gegner Chicago hieß und eine Nummer zu groß war, verstärkte den Eindruck. Die Sommerpause war zu schnell da.

Die letzten Monate wurden genutzt, den Kader effektiv zu ergänzen und der Führung durch Suter, Parise, Dany Heatley und Jason Pominville, junge Talente wie Mikael Granlund, Jonas Brodin und den Schweizer Nino Niederreiter hinzuzufügen. Zwischen Pfosten bauen die Wild weiter auf die Zuverlässigkeit von Niklas Backstrom, der trotz der hohen Belastung von 42 absolvierten Spielen eine Fangquote von 91 Prozent erreichte.

Die Plätze hinter Chicago und St. Louis werden in der Central Division schwer umkämpft sein. Die Wild haben aber alle Chancen, im vorderen Bereich dabei zu sein und somit die Playoffs zu erreichen.

Mein Tipp: 4. Platz

Nashville Predators (16-23-9; 5. Central)

Den guten Saisonstart vom Januar und Februar verspielten die Nashville Predators im März und April und verpassten so die Playoffs deutlich.

Die Lücke, die Ryan Suter durch seinen Abgang nach Minnesota in 2012 in der Defensive hinterließ, soll nun der junge Seth Jones füllen. Der topgesetzte Nachwuchsmann beim Draft konnte von den Predators an vierter Position gesichert werden. Normalerweise brauchen junge Verteidiger eine Anlaufzeit, aber Jones ist trotz seiner 18 Jahre stark gebaut und groß gewachsen, so dass er eine Ausnahme bilden könnte. Bewährt hat sich ebenso der Schweizer Blueliner Roman Josi, der einen Vertrag über sieben Jahre unterzeichnet hat. Zusammen mit Torhüter Pekka Rinne ist Nashville hinten gut besetzt.

Vorne fehlen dem Kader etwas die Durchschlagskraft und die großen Namen. Fraglich, ob Viktor Stalberg, Mike Fisher, Matt Cullen und Patric Hornqvist genügend Tore produzieren können, dass es für eine Topplatzierung reicht.

Mein Tipp: 5. Platz

St. Louis Blues (29-17-2; 2. Central)

Nach dem Gewinn der Central Division in 2011-12 und dem Einzug in die zweite Playoffrunde deutete viel auf eine erfolgreiche Saison 2012-13 der St. Louis Blues hin. Doch die Blackhawks liefen ihnen in der Division wieder den Rang ab und in den folgenden Playoffs war gegen den Titelverteidiger Los Angeles Kings nach einer 2-0 Führung in der Serie und vier Niederlagen in Folge bereits in der ersten Runde Schluss.

Die Stärke der Blues war bisher die Ausgeglichenheit über alle Mannschaftsteile ohne einen Toptorjäger in den Reihen zu haben. Nun müssen sie zwar den Abgang von Andy McDonald wegen Karriereende und David Perron verkraften, mit Derek Roy, Maxim Lapierre und Brenden Morrow haben sie sich allerdings sehr passend ergänzt.

Das Herzstück der Mannschaft sind aber die beiden Torleute Jaroslav Halak und Brian Elliott. Ersterer war wenig begeistert, dass er nach seinem längeren Verletzungsausfall in den Playoffs nur auf der Bank sass. Medien berichten sogar über ein heftiges Wortgefecht zwischen ihm und Trainer Ken Hitchcock. Nachdem die Verträge beider Schlussmänner im nächsten Sommer auslaufen, ist Spannung angesagt, wie sich dieses Problem eventuell fortpflanzt.

Sollte die Mannschaft geschlossen auftreten, dann sind einzig sie in der Central Division in der Lage Chicago entsprechend Paroli zu bieten.

Mein Tipp: 2. Platz

Winnipeg Jets (24-21-3; 2. Southeast)

Nach zwei Jahren in der Eastern Conference kehren die Winnipeg Jets in die Western Conference zurück. Als einziges Team müssen sie dort die kanadischen Farben hoch halten. Zwei Mal schrammten die Jets an den Playoffs vorbei, letzte Saison nur knapp als Neunter.

Viele Änderungen gab es im anschließenden Sommer nicht, mit Devin Setoguchi aus Minnesota und Michael Frolik von Chicago verstärkten sie sich nur punktuell. Ersterer kann scoren, das hat er schon bewiesen und letzterer wurde gerade in den Playoffs als ausgeprägter Unterzahlspezialist gelobt.

Wichtig wird sein, dass Torhüter Ondrej Pavelec, der in 2012 mit einem Fünf-Jahres-Vertrag und insgesamt 19,5 Millionen US-Dollar für seine zuvor guten Leistungen belohnt wurde, und seine Defensivleute wieder zu stärken Auftritten zurückfinden. 2,8 Gegentore im Schnitt bei doch über 90 Prozent Fangquote sprechen für die Verlässlichkeit des Tschechen, aber viele Nachlässigkeiten der Abwehrleute etliche Chancen zugelassen zu haben.

Immerhin verfügt Trainer Claude Noel durch die wenigen Veränderungen über eine eingespielte Mannschaft. Trotzdem hängen die Trauben sehr hoch Dritter in der neuen Central Division zu werden oder über die Wild Card Regelung den Einzug in die Playoffs zu schaffen. Werden die Fans im heimischen MTS Centre durch lautstarke Anfeuerung für die entsprechenden Punkte sorgen?

Mein Tipp: 6. Platz

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