Trainingscamp Vorschau Western

NHL_WesternConference_150Diese Woche begannen die Trainingscamps. Eine Kurzanalyse der Teams in der Western Conference.

Es dauert nicht mehr lange dann ist es wieder soweit, dass die Schlittschuhe in der National Hockey League geschnürt werden. Bereits in dieser Woche beginnen die 30 NHL-Teams mit ihren Trainingscamps. Über 50 Spieler sind von jeder Mannschaft eingeladen worden, um sich bei den Camps und den am kommenden Wochenende beginnenden Vorbereitungsspielen für den Stammkader zu empfehlen.

Somit ist es auch Zeit für eine Kurzanalyse wie stark die einzelnen Kader der Mannschaften in der Western Conference einzuschätzen sind und auf welche Spieler ein besonderes Augenmerk zu werfen ist.

PACIFIC DIVISION

Anaheim Ducks

Das Team aus Orange County, das vergangenes Jahr schon etwas überraschend die Pacific Division als Champion abgeschlossen hat, dürfte auch in diesem Jahr wieder zu den Titelaspiranten in seiner Division zählen. Weitestgehend konnten sie ihren Kader zusammenhalten und dürften damit in der Lage sein den Abgang ihres drittbesten Scorers Bobby Ryan kompensieren zu können. Schließlich kehrt nach sechs Jahren mit Dustin Penner auch noch ein zweifacher Stanley Cup Champion zurück zu den Ducks.

Calgary Flames

Wer wird unsere neue Nummer 1 und wer ist unser Teamleader? Zwei Fragen, die sich die Calgary Flames ein Jahrzehnt lang nicht stellen mussten, doch im Jahr eins nach Miikka Kiprusoff und Jarome Iginla dürfte eine Antwort darauf entscheidend für Erfolg und Misserfolg der Westkanadier sein. Mit Karri Ramo als Neuverpflichtung soll ein Landsmann von Kiprusoff in dessen Fußstapfen treten. Insgesamt ist der Kader der sich im Umbau befindlichen Westkanadier noch zu dünn besetzt, um mit den Topmannschaften mithalten zu können.

Edmonton Oilers

Dies könnte das Jahr der Edmonton Oilers werden. Kaum eine andere Mannschaft in der Liga verfügt über so viele junge talentierte Spieler wie die Oilers. In den letzten zwei Spielzeiten fehlte es diesen evtl. noch an Erfahrung, doch diese konnten sie nun zu Genüge sammeln. Auch wenn sie im Trainingscamp und zu Saisonbeginn auf ihren Jungstar Ryan Nugent-Hopkins verletzungsbedingt noch verzichten müssen, ihr neuer Headcoach Dallas Eakins dürfte die Früchte ernten die von seinen Vorgängern gesät wurden. Nicht zu vergessen mit ihren Neuverpflichtungen Boyd Gordon sowie Verteidiger Andrew Ference verstärkten die Oilers ihren Kader um insgesamt 23 Jahre NHL-Erfahrung.

Los Angeles Kings

Mit Verteidiger Rob Scuderi hat ein alter Haudegen, was keineswegs despektierlich gemeint ist, die Kings im Sommer verlassen, so dass sich die doch noch sehr junge Defensivabteilung der Kings als deren Achillesferse herausstellen könnte. Auf der Torhüterposition sollte Jonathan Quick fest gesetzt sein und im Angriff baut Trainer Darryl Sutter auf Konstanz. Mit der Verpflichtung von Daniel Carcillo von den Blackhawks scheinen die Kings bemüht zu sein etwas mehr Härte in ihr Spiel zu bringen.

Phoenix Coyotes

Quo vadis Coyotes? In den letzten fünf Jahren war das Team aus Arizona immer für einen Playoffplatz gut, doch vergangene Saison reichte es hierfür nicht. Den Coyotes mangelte es vor allem an Torgefährlichkeit. Ob dieses Problem vom Vorjahr allein durch die Verpflichtung von Mike Ribeiro behoben sein wird, das ist doch fraglich. Der deutsche Torwart Thomas Greiss, nun ebenfalls in den Diensten der Wüstenfüchse, kann ihnen positionsbedingt hierbei auch nicht behilflich sein.

San Jose Sharks

Konstanz ist eine Eigenschaft der Sharks. Konstanz im Kader, ja Patrick Marleau und Joe Thornton gehören immer noch zu den Nordkaliforniern, Konstanz bei den Vorschusslorbeeren, kaum eine andere Mannschaft im Westen wird so häufig wie die Sharks zu den Titelaspiranten gezählt und Konstanz beim vorzeitigen Aus in den Playoffs. Sharks Manager Doug Wilson und sein Headcoach Todd McLellan gingen auch in diesem Sommer nicht von dieser Linie ab und bauen weitestgehend auf altbewährte Kräfte, so dass auch diese Saison der Kader jene Tiefe und Qualität hat um ganz oben mitzuspielen.

Vancouver Canucks

Alles neu bei den Canucks, diesen Eindruck könnte man nach der Beurlaubung ihres Trainers Alain Vigneault gewinnen. John Tortorella soll es nun also richten. Vielleicht nicht die schlechteste Wahl des Managements. Auch wenn der Kader der Canucks an den entscheidenden Positionen sich nicht groß verändert hat und zweifelsfrei über hochbegabte Eishockeyspieler verfügt, Tortorella ist ein Mann der bekannt dafür ist, seinen Spielern alles abzuverlangen und genau das, der letzte Einsatzwille bis an die Schmerzgrenze zu gehen, das hat den Canucks in den vergangenen Spielzeiten gefehlt.

CENTRAL DIVISION

Chicago Blackhawks

Die Blackhawks ruhten sich keineswegs auf ihren Lorbeeren aus. Als amtierende Champions bastelten sie gewaltig am Gerüst rund um ihre Leistungsträger. Gleich sechs Spieler wurden im Sommer neu verpflichtet, darunter auch Torwart Nikolai Khabibulin als Rückkehrer. Ob jedoch ein Drew LeBlanc, Brad Winchester und Teuvo Teravainen die Abgänge von Dave Bolland, Michael Frolik und Daniel Carcillo kompensieren können, das ist doch sehr fraglich.

Colorado Avalanche

Mit dem neuen Headcoach Patrick Roy, soll alles besser werden in Mile High City. Ausgerechnet die Torwartposition dürfte der Torwartlegende, dem die Avs immerhin die erfolgreichste Zeit ihrer Franchisegeschichte verdanken, den Kopf zerbrechen. Weder Varlamov noch Giguere konnten in der vergangenen Saison vollauf überzeugen. Auf dem Transfermarkt hielt sich Colorado im Sommer sehr zurück, angesichts erfolgshungriger junger Stürmer, wie zum Beispiel Matt Duchene und Gabriel Landeskog, die noch lange nicht ihren Leistungszenit erreicht haben, ist dies nicht weiter verwunderlich. Immerhin holten sie mit Andre Benoit einen soliden Defensivmann, wenn auch nicht für die erste Formation, in ihren Kader.

Dallas Stars

Eines ist sicher. Letzter werden die Dallas Stars dieses Jahr in der Pacific Division definitiv nicht. Sie spielen fortan in der umstrukturierten Central Division. Der neue Trainer Lindy Ruff soll es bei den Texanern richten, deren Kader gegenüber dem, mit dem sie im Vorjahr gestartet sind, kräftig umgekrempelt wurde. Das Herzstück der Texaner im Sturm ist Neuzugang Tyler Seguin vom Stanley Cup Finalisten Boston, danach wird es aber auch schon ziemlich dünn im Angriff. Zumindest an Erfahrung fehlt es ihnen nicht. Gleich fünf ihrer Spieler sind 34 Jahre oder älter.

Minnesota Wild

Im vergangenen Jahr haben die Wild als achtplatzierte gerade noch so die Playoffs erreicht. In diesem Jahr soll es noch besser werden und die Aussichten darauf stehen gar nicht einmal so schlecht. Ein großes Fragezeichen steht dabei hinter der Performance von Schlussmann Niklas Backstrom. Der Finne könnte seinen Leistungszenit bereits überschritten haben und der erst 23-jährige Darcy Kuemper dürfte noch nicht so weit sein die Verantwortung als Stammtorhüter wahrzunehmen. Die Defensive stabilisieren soll Neuzugang Keith Ballard und vielleicht bekommt auch der junge Schweizer Stürmer Nino Niederreiter seine Chance bei den Wild.

Nashville Predators

Wird er dieses Jahr den Durchbruch schaffen, der junge Mann mit dem klangvollen Namen Forsberg? Filip Forsberg, 19 Jahre jung, zählt zu den großen Hoffnungsträgern der Nashville Predators, bei denen man verstärkt schwedisch spricht. Zu Forsberg, Hornqvist und Ekholm gesellt sich auch Neuzugang Viktor Stalberg von den Blackhawks. Matt Cullen, Matt Hendricks und Eric Nystrom sollen die Offensivpower gegenüber der für die Predators enttäuschend verlaufenden Vorsaison weiter verstärken. Dies ist kein unmögliches Unterfangen.

St. Louis Blues

Mit guten Torhütern wahrlich gesegnet sind die St. Louis Blues. So dürfte eine der spannendsten Fragen bei ihrem Trainingscamp sein, wer von den drei, Jaroslav Halak, Brian Elliot oder der erst 23-jährige Jake Allen, sich zunächst als ihre Nummer 1 durchsetzen wird. In der Offensive haben sich die Blues mit Keith Aucoin, Max Lapierre und Derek Roy auf den ersten Blick nur in der Tiefe verstärkt, doch genau diese Ausgeglichenheit des Kaders von Trainerfuchs Ken Hitchcock könnte ihn so unberechenbar machen.

Winnipeg Jets

Im dritten Anlauf soll es nun endlich etwas werden mit einem Playoffplatz. Zwei Jahre musste das Team aus der kanadischen Provinz Manitoba, eingeteilt in der Southeast Division der Eastern Conference, weite Reisen auf sich nehmen. Dieses Manko wurde ihnen Dank der Neustrukturierung der Liga ohne weiteres Zutun genommen. Ist der Kader der Jets stark genug um in der stark besetzten Central Division bestehen zu können? Zum einen hoffen die treuen Fans der Jets, dass ihre beiden namhaftesten Neuzugänge Michael Frolik und Devin Setoguchi einschlagen werden, zum anderen können die Jets auch auf junge Nachwuchsspieler zurückgreifen, wie Verteidiger Jakob Trouba und Center Mark Scheifele, die beide schon in diesem Jahr den Durchbruch in den Stammkader schaffen könnten.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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