Trainingscamp Vorschau Eastern

NHL_EasternConference_150Diese Woche begannen die Trainingscamps. Eine Kurzanalyse der Teams in der Eastern Conference.

Die Trainingscamps der 30 Mannschaften in der NHL haben begonnen, am kommenden Wochenende stehen die ersten Vorbereitungsspiele auf dem Programm. Vor zwei Tagen warfen wir einen Blick auf die 14 Mannschaften der Western Conference. Wie sieht es im Osten der Liga aus? Wie stark sind die einzelnen Kader in der Eastern Conference und auf welche Spieler ist ein besonderes Augenmerk zu werfen? Eine Kurzanalyse.

ATLANTIC DIVISION

Boston Bruins

Kaum ein anderes Team in der Eastern Conference spielte in den vergangenen drei Jahren so konstant oben mit wie die Mannen von Claude Julien. Nach der Stanley Cup Niederlage gegen Chicago feilte das Management in der Sommerpause punktuell an dem Teamkader. Die mannschaftliche Geschlossenheit war zuletzt ein Pluspunkt der für die Bruins sprach. Gespannt darf man darauf sein, wie schnell sich Neuzugang Loui Eriksson in das Teamgefüge einpasst und ob der schwedische Stürmer es erneut schaffen wird, wie bereits von 2009 bis 2011, die 70-Punkte-Grenze zu knacken.

Buffalo Sabres

Schon in der vergangenen Saison haben die Sabres mit einem Neuanfang begonnen und diesen werden sie auch in diesem Jahr unter der Regie ihres neuen Trainers Ron Rolston fortsetzen. An jungen Talenten fehlt es den Sabres nicht, doch ob es Rolston schon dieses Jahr schaffen wird diese zu integrieren, das ist doch sehr fraglich. Zunächst müssen sie sich wohl noch hauptsächlich auf die Stars im Team, den Österreicher Thomas Vanek und Schlussmann Ryan Miller, verlassen. Den deutschen Verteidigern Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer ist zu wünschen, dass sie ohne Verletzungssorgen Buffalos Defensive verstärken können.

Detroit Red Wings

Durch die Umstrukturierung der Ligaeinteilung sind die Detroit Red Wings das fünfte von sechs ‚Original Six Teams‘ die in der Eastern Conference antreten. Auf dem Transfermarkt haben sich die Wings zurückgehalten und bauen weitestgehend auf jene Mannschaft, die im Vorjahr bis in das Conference Halbfinale vorgedrungen war. Mit Daniel Alfredsson und Stephen Weiss haben sie sich im Angriff in der Tiefe verstärkt, dagegen gelang es ihnen bislang nicht den Schweizer Damien Brunner vertraglich an sich zu binden. Seine Präsenz vor dem gegnerischen Kasten werden sie vermissen. Von den jungen Talenten, mit denen sie nicht so reichlich gesegnet sind, dürfte ihn noch keiner ersetzen können.

Florida Panthers

Für die Florida Panthers kann es nach der schlechtesten Punktausbeute der gesamten Liga im Vorjahr, nur besser werden. Doch wer soll es richten? Kann ihr Jungstar Jonathan Huberdeau erneut so brillieren wie 2013 als er am Ende sogar als bester Rookie der Saison ausgezeichnet wurde? Laut ihrem General Manager Dale Tallon dürfen sich alle Spieler, die am Trainingcamp teilnehmen Hoffnungen auf einen Platz im Kader machen, egal wie alt oder jung sie sind oder wie viel NHL-Erfahrung sie bereits vorzuweisen haben. Hauptsache sie machen die Panthers besser.

Montreal Canadiens

Waren die Erfolge der Montreal Canadiens in der vergangenen Saison nur eine Eintagsfliege? Man darf nicht vergessen ein Jahr zuvor waren sie noch Tabellenletzter im Osten. Eine Schlüsselrolle könnte Neuzugang Daniel Briere einnehmen. Aus seiner Erfahrung von 847 NHL-Partien könnten die durchaus talentierten Nachwuchsspieler der Canadiens, wie zum Beispiel Linksaußen Christian Thomas, bereits während des Trainingcamps profitieren. Canadiens Coach Michel Therrien ließ ihn bei der ersten Trainingseinheit schon einmal neben Bourque und Plekanec stürmen.

Ottawa Senators

Die Senators kann man sich ohne ihren langjährigen Kapitän Daniel Alfredsson in den Reihen fast nicht vorstellen, dies ist aber Realität geworden. Die Sens waren eine der Überraschungsmannschaften der vergangenen regulären Saison! Durch die Verpflichtung von Anaheims Bobby Ryan haben sie sich im Angriff ganz klar verstärkt und sollte es ihr als Trainer des Jahres ausgezeichneter Headcoach Paul MacLean erneut schaffen einen solchen Draht zur Mannschaft zu finden, sie so zu motivieren, wie im Vorjahr, dass sie über sich hinauswachsen, dann sind sie wiederum für einen Playoffplatz gut.

Tampa Bay Lightning

Auch ohne ihren langjährigen Kapitän Vincent Lecavalier verfügen die Lightning über einen konkurrenzfähigen Kader. Schließlich haben sie mit Steven Stamkos einen der torgefährlichsten Stürmer in ihren Reihen. Als ihr größtes Manko könnte sich die Besetzung der Torhüterposition herausstellen. Hinter einer eigentlich soliden Abwehr fehlt es den Lightning an einem herausragenden Schlussmann. Weder Ben Bishop noch der Schwede Anders Lindback konnten vergangenes Jahr im Kasten der Bolts überzeugen.

Toronto Maple Leafs

Wie jedes Jahr sind die Erwartungen der Leafs-Fans an ihr Team riesengroß, vor allem nachdem sie 2013 sogar die Playoffs erreicht hatten. Ziemlich sicher dürfte sein, dass das kanadische Traditionsteam kein Torwartproblem hat. Sowohl Jonathan Bernier wie auch James Reimer haben die Qualität aus dem Trainingscamp als Nummer 1 herauszugehen. Mit Flügelstürmer David Clarkson und Dave Bolland haben sich die Leafs auch in der Tiefe im Angriff verstärkt, so dass die Hoffnungen ihrer Anhänger auf eine erfolgreiche Saison gar nicht einmal so unberechtigt sind.

METROPOLITAN DIVISION

Carolina Hurricanes

Eine freudige Botschaft für die Canes dürfte sein, dass Schlussmann Cam Ward seine Verletzung vom März gut auskuriert hat und ihnen im Trainingscamp und vermutlich auch zum Saisonstart wieder zur Verfügung steht. Mit Eric Staal, Alexander Semin und Jiri Tlusty verfügen die Hurricanes über eine ganz starke erste Sturmformation, doch bei der Besetzung der weiteren Reihen wird es schon etwas eng. Eventuell entdeckt Headcoach Kirk Muller noch während der Vorbereitung ein oder zwei Talente, die bisher nicht auf der Rechnung standen. Immerhin luden die Hurricanes 27 Stürmer zum Trainingsauftakt ein.

Columbus Blue Jackets

Die Columbus Blue Jackets werden es auch dieses Jahr wieder ganz schwer haben die Playoffs zu erreichen. Da kann ihr russischer Schlussmann Sergei Bobrovsky noch so oft über sich hinauswachsen, der Kader der Jackets ist nicht so gut besetzt um eine lange Saison hindurch mit den Besten mithalten zu können. Schmerzlich vermissen werden die Blue Jackets auch ihren neuen Topstürmer Nathan Horton, der ihnen, so wie es aktuell aussieht, erst zum Jahresende hin zur Verfügung stehen wird.

New Jersey Devils

Die New Jersey Devils befinden sich im Umbau und das Hauptaugenmerk von Trainer Peter DeBoer wird drauf liegen aus den vielen neuen Spielern eine homogene Mannschaft zu formen. Die Neuzugänge Jaromir Jagr, Ryan Clowe oder Michael Ryder sind erfahrene NHL-Recken die sich sicherlich schnell integrieren lassen, jedoch sind sie kein Jungbrunnen für den insgesamt in die Jahre gekommenen Kader. Vielleicht empfiehlt sich während des Trainingscamps noch der ein oder andere Nachwuchsspieler für den Stammkader.

New York Islanders

Die Zeit der New York Islanders wird kommen. Vergangene Saison hatten noch nicht viele das Team aus Long Island auf der Rechnung als Playoffkandidat. Die jungen Überflieger, angeführt von John Tavares, der diese Woche zu ihrem neuen Kapitän ernannt wurde, werden wieder für die ein oder andere Überraschung gut sein. Den Sprung in den Kader sollte dieses Jahr auch Center Ryan Strome schaffen, der durchaus das Talent hat um den Titel ‚Rookie des Jahres‘ mitzuspielen.

New York Rangers

Nun soll es also Alain Vigneault anpacken und das Team vom Big Apple zu einem Titelgewinn verhelfen. Vigneault hat bereits bei den Canucks gezeigt, dass er in der Lage ist junge Talente an das Team heranzuführen und aus ihnen gestandene NHL-Spieler zu entwickeln. Hierzu ist Zeit und Geduld, vor allem auch im Umfeld, notwendig. Für die Defensive wäre John Moore, in der Offensive Linksaußen JT Miller solch ein Kandidat. Die ersten Weichen hierzu werden im Trainingscamp gestellt.

Philadelphia Flyers

Nach einer für sie enttäuschend verlaufenden Spielzeit 2013, in der sie sogar die Playoffs verpasst haben, wollen es die Flyers dieses Jahr wieder wissen. Mit Yann Danis und Ray Emery wurden gleich zwei neue solide, aber nicht zur Creme de la Creme in der Liga zählende Torhüter verpflichtet. Viele Schweizer werden fortan, nachdem Mark Streit bei den Flyers unterschrieben hat, ihnen die Daumen drücken. Philadelphias tatsächliche Leistungsfähigkeit ist jedoch sehr schwer einzuschätzen. Auf Peter Laviolette wartet in der Vorbereitungszeit viel Arbeit aus den Neuzugängen, darunter auch Vincent Lecavalier, eine Einheit zu formen.

Pittsburgh Penguins

Ohne Zweifel, oberstes Ziel für das Team aus der Stahlstadt wird es sein am Ende den Cup in den Händen zu halten. Das Potenzial hierzu hat der Kader. Mit dem erfahrenen Verteidiger Rob Scuderi holten die Pens im Sommer einen Mann zurück, der dieses Vergnügen sowohl bei ihnen, wie auch bei seinem letzten Arbeitgeber den Kings schon zweimal hatte. Wenn man einen Schwachpunkt bei den Penguins ausmachen möchte, dann wäre dieser, wie in den Playoffs im Frühjahr gesehen, die Torwartposition.

Washington Capitals

Das Gesicht der Washington Capitals ist zweifelsfrei Alexander Ovechkin, doch die Caps verfügen über eine Handvoll guter Stürmer wie Nicklas Backstrom, Troy Brouwer oder Marcus Johansson, die, sollte es perfekt laufen, für 80 Scorerpunkte gut sind. Den Abgang von Mike Ribeiro dürften die Caps also verkraften können. Aus deutscher Sicht erfreulich wäre es, wenn sich Philipp Grubauer während des Trainingslagers für höhere Aufgaben, sprich mehr Saisoneinsätze empfehlen könnte.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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