Bruins schaffen den Ausgleich

Boston – Chicago 2-1 OT (0-1/1-0/0-0/1-0)
Serie 1-1

Es berichtet unser Redakteur Stefan Herget aus Chicago:

Die Boston Bruins haben in einem erneut engen und spannenden Spiel den Ausgleich in der Serie des Stanley Cup Finales gegen die Chicago Blackhawks geschafft. Daniel Paille war in der 74. Spielminute der entscheidende Torschütze und damit umjubelte Held. Wieder hatte erst die Verlängerung die Entscheidung gebracht.

Unter ohrenbetäubendem Lärm liefen die Mannschaften in das natürlich mit 22.154 Zuschauern ausverkaufte United Center ein. Es waren die Blackhawks, welche im ersten Drittel die Akzente setzen. Spätestens ab der 6. Spielminute übernahmen sie die Initiative, zunächst durch eine Doppelchance von Marian Hossa und Brandon Saad, doch Tuukka Rask war wie so oft in dieser Anfangsphase zur Stelle. Den Hausherren kam die erste Überzahl entgegen, als Andrew Ference wegen Beinstellen raus musste. Kapital konnten sie daraus nicht schlagen, aber in der 12. Minute war es soweit: Es entstand ein Gemenge vor Rask und aus dem Hintergrund netzte Patrick Sharp zum 1-0 ein. Nur eine Minute später hatten die Bruins, welche offensiv überhaupt nicht ins Spiel kamen, Glück, dass die Schiedsrichter mit Pfiff unterbrachen und der eigentlich freie Puck danach noch über die Linie rutschte. Chicago blieb bis zur ersten Sirene gefährlich und überlegen, machte jedoch aus den teilweise klaren Möglichkeiten zu wenig. 19 zu 4 lautete das eindeutige Schussverhältnis nach 20 Minuten.

Zu Wiederbeginn waren die Gäste bemüht, den Spielfluss ihrer Gegner zu stoppen, was ihnen auch einigermaßen gelang. Gefährlicher vor dem Tor tauchten die Blackhawks trotzdem auf und Chancen der Bruins blieben zunächst weiter Mangelware, weil die Raumaufteilung und das Forechecking der Gastgeber nahezu perfekt funktionierten. Auffallend war, dass der sonst so kampfstarke Nathan Horton, dessen Einsatz lange fraglich war und der Berichten zur Folge mit einer lädierten Schulter fit gespritzt werden muss, keine Checks fuhr. Ganz verhindern ließ sich nicht, dass die Gelb-Schwarzen vor Corey Crawford auftauchten. In der 35. Spielminute störte Tyler Seguin hinter dem Gehäuse die gegnerische Verteidigung erfolgreich, Paille erkämpfte sich den Puck und zog sofort vor das Tor. Den Abpraller verwertete Chris Kelly zum Ausgleich. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt und die Blackhawks brachten sich um die Früchte ihrer allerdings nachlassenden Arbeit. Vor allem das Überzahlspiel der Hausherren blieb unterdurchschnittlich. In zwei Situationen hatte auf der Gegenseite Brad Marchand 62 Sekunden vor dem Drittelende in Unterzahl die größte Chance, als er am Pfosten scheiterte.

Boston nahm ein Powerplay mit in den Schlussabschnitt, aber auch sie blieben dabei blass. Besser lief es danach. Zunächst konnte Jaromir Jagr Marchand frei spielen, dann nur wenig später Seguin Krejci. Beide Male reagierte Crawford hervorragend. Auf der anderen Seite brachte Duncan Keith mit einem Schlagschuss Rask etwas in Verlegenheit. Die Roten aus der Windy City erarbeiteten sich nun erneut einige Chancen. Da sich die Bruins im Gegenzug etwas mehr Freiheiten im Spielaufbau verschaffen konnten, wurde die Begegnung abwechslungsreicher. Zugleich erhöhte sich die Fehlerquote zunehmend, was darauf hindeutete, dass beide Mannschaften konditionell schon noch am langen Match vom Mittwoch zu knabbern hatten. Die Akteure versuchten alles, die erneute Verlängerung zu verhindern, die Torhüter ließen jedoch nichts mehr zu, so dass im zweiten Jahr hintereinander auch das zweite Spiel des Stanley Cup Finales in der Overtime entschieden werden musste.

Zu Beginn waren die Blackhawks in der Offensive, doch nach bereits 88 Sekunden hatten sie Glück, dass Jagr beim ersten Angriff der Bruins mit seinem Schuss nur den Pfosten traf. Die Partie wog Hin und Her und auf beiden Seiten waren genug Möglichkeiten dem Ganzen ein Ende zu setzen. Ein Chancenplus hatte aber eindeutig Boston. Das zahlte sich letztendlich aus. Brandon Bollig verlor an der Bande die Scheibe an Adam McQuaid. Dieser spielte Seguin an, der mit einem schnellen Seitenwechsel auf Paille diesen freispielte. Dessen Schuss sprang dieses Mal vom Pfosten ins Netz.

Die Serie geht so mit einem 1-1 nach Boston, wo am Montag im TD Garden Spiel 3 auf dem Programm steht.

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