Bei welchen Mannschaften zeigt der Trend nach oben. Wer konnte überzeugen.
Acht Sekunden standen noch auf der Uhr als Sidney Crosby im Powerplay ein Auge für seinen freistehenden Kollegen Chris Kunitz hatte, diesen mustergültig bediente und der sich die Chance nicht nehmen ließ, die schwarze Hartgummischeibe hinter Braden Holtby im Netz zu versenken. Es war der vierte Paukenschlag des 33-jährigen Linksaußen in Diensten der Pens an diesem Nachmittag in der US-Hauptstadt und damit der dritte NHL-Hattrick, der erste seit dem 5. Januar 2011, in seiner Karriere.
Die Pittsburgh Penguins schlossen mit dem 6-3 Auswärtserfolg gegen die Washington Capitals eine für sie nahezu perfekt verlaufene zweite NHL-Woche ab. Nach einem für ihre Ansprüche eher mäßig verlaufenem Start in die neue Saison, konnten die Penguins damit ihren dritten doppelten Punktgewinn in Folge feiern. Eine Bilanz aus den letzten sieben Tagen, die kein anderes Team in der Liga so vorzuweisen hat. Die Abstimmungsprobleme, die in ihren ersten Auftritten noch zu sehen waren, haben die Penguins mit ihrem Trainergespann unter der Regie von Dan Bylsma gut in den Griff bekommen. Sie wurden weitgehend eliminiert.
Es wurde bei den drei Triumphen über New Jersey, die Rangers und Washington wieder einmal deutlich wie wichtig ein topgesunder Sidney Crosby für die gesamte Mannschaft ist. Penguins Teamkapitän war omnipräsent mit sechs Vorlagen und einem Treffer. Nahezu selbstverständlich war darunter erneut ein Assist beim 3-0 Sieg im Madison Square Garden gegen die New York Rangers. Saisonübergreifend hat Crosby in den letzten 16 Aufeinandertreffen gegen die Rangers jeweils punkten können.
Eindrucksvoll meldeten sich auch die Montreal Canadiens mit zwei Heimerfolgen am letzten Wochenende zurück. Sie fertigten zunächst die Buffalo Sabres mit 6-1 ab und nahmen einen Tag später im innerkanadischen Duell gegen die Ottawa Senators mit 2-1 Treffern Revanche für die Niederlage in der kanadischen Hauptstadt. Es war auch das Aufeinandertreffen von zwei herausragenden Schlussleuten. Auf Seiten der Senators stand Craig Anderson im Kasten, der vor ein paar Tagen von der Liga als bester NHL-Spieler des Januars ausgezeichnet wurde.
Sein Gegenüber Carey Price hat maßgeblichen Anteil am Aufwärtstrend der Frankokanadier. Nur zwei Gegentore bei 64 Torschüssen die auf seinen Kasten kamen und eine daraus resultierende Rettungsquote von 96,8 Prozent sind durchaus eine Würdigung wert. Überhaupt ließ die Defensivabteilung der Canadiens nur wenige Wünsche offen. Sie zeigte sich bissig im Zweikampf an der Bande, die Außen arbeiteten konsequent in der Rückwärtsbewegung und schon verloren geglaubte Pucks wurden zurück erobert. Aus Schweizer Sicht konnte erfreulicherweise Abwehrmann Raphael Diaz mit drei Vorlagen seine Punktausbeute auf acht Scorerpunkte ausbauen.
Mit Alexander Sulzer konnte ein weiterer deutschsprachiger Abwehrspieler persönliche Erfolgserlebnisse feiern. Dem 28-jährigen Deutschen, zu dessen Aufgaben bei den Buffalo Sabres nicht gerade das Vollstrecken zählt, gelangen in der vergangenen Woche seine ersten zwei Saisontore, u.a. der 3-1 Führungstreffer gegen seine ehemaligen Kollegen von den Florida Panthers. Am Ende sollte es aber nicht für einen doppelten Punktgewinn der Hausherren reichen, in einer Partie, in der zusätzlich zu Sulzer mit Hecht, Ehrhoff, Vanek und auf Seiten der Gäste Goc gleich fünf deutschsprachige Akteure sich auf dem Eis gegenüber standen.
Auch in der Western Conference kam mit einem Ausnahmetorwart im Kasten die Wende zum Guten für ein Team. Bei den Vancouver Canucks ist nun wieder Roberto Luongo, der Mann um den es immer wieder Wechselgerüchte gab und gibt, die unumstrittene Nummer 1 im Tor. Luongo erkämpfte sich seinen Stammplatz zurück, nachdem zu Saisonbeginn Cory Schneider das Vertrauen von Alain Vigneault genossen hatte. Am vergangenen Mittwoch, beim Sieg über die Colorado Avalanche, gelang dem 33 Jahre alten Torsteher sein erster Shutout, der bereits 61. in seiner NHL-Laufbahn. Es folgte ein Triumph über den Tabellenführer in der Central Division aus Chicago und erneut ließ Luongo nur ein Gegentor zu. Angesichts dieser hervorragenden Performance des Frankokanadiers dürfte es dem Management der Canucks schwerer fallen als noch vor ein paar Wochen sich von ihm vorzeitig trennen zu wollen.
Während der Weg der Canucks klar nach oben zeigt, vor allem wenn man bedenkt, dass sich mit Ryan Kesler ein verletzter Leistungsträger demnächst ins Team zurückmelden wird, ist jener der Phoenix Coyotes weiterhin ungewiss. Sportlich läuft es für die Mannschaft von Coyotes Präsident Mike Nealy gar nicht einmal schlechter als erwartet, doch der geplante Verkauf der Franchise an Investor Greg Jamison, ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Am Freitag ließ Jamison einen Kauftermin verstreichen. Nur für den Fall, dass der Verkauf am Freitag von Statten gegangen wäre, hat die Stadt Glendale ihm zugesagt, dass er für den Unterhalt und Betrieb der Jobing.com Arena jährlich eine Zahlung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar erhält. Jamison und Nealy zeigten sich dennoch zuversichtlich, dass in naher Zukunft der Verkauf noch zustande kommt.
Für die Fans der Coyotes war noch wichtiger die Aussage, dass sie sowohl auf als auch abseits des Eises alles tun werden, damit die Anhänger weiterhin stolz auf diese Mannschaft in Arizona sein können.
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