Rangers holen Nash

Die Ära von Rick Nash in Columbus ist beendet. Eine Analyse des Deals.

Die Columbus Blue Jackets haben am Montag ihren wertvollsten Spieler und Teamkapitän Rick Nash an die New York Rangers abgegeben. Zusammen mit Nash wird auch Jungverteidiger Steven Delisle die Reise in den ‚Big Apple‘ antreten. Des Weiteren bekommen die Mannen aus Manhattan ein Drittrunden Zugsrecht der Blue Jackets beim NHL Draft 2013. Dieses Recht geht wieder an die Blue Jackets zurück, sollten die New York Rangers in der kommenden Saison bis in das Stanley Cup Finale vordringen.

Im Austausch wechseln die beiden Stürmer Brandon Dubinsky und Artem Anisimov sowie Verteidiger Tim Erixon nach Columbus. Zusätzlich erhalten die Blue Jackets einen Erstrunden Draft Pick der Rangers in 2013.

Nash wurde beim NHL Draft 2002 in der ersten Runde an Nummer 1 von den Blue Jackets gezogen. In den folgenden zehn Jahren brachte es der 28-jährige aus Brampton stammende Kanadier bei der noch jungen Franchise auf 674 Partien. 289 Tore und 258 Vorlagen gingen auf das Konto des 98kg schweren und 1,94m großen Flügelstürmers.

In sieben NHL-Spielzeiten schoss der fünfmalige All-Star Nash 30 oder mehr Tore. Im vergangenen Jahr bestritt er alle 82 Spiele für die Blue Jackets und kam mit 30 Treffern und 29 Assists auf 59 Scorerpunkte.

Nun ist die Ära Nash in Columbus beendet.

Brandon Dubinsky absolvierte im vergangenen Jahr eine durchwachsene Saison. In 77 Partien kam er auf 10 Tore und 24 Vorlagen. In den neun Playoffpartien mit den Rangers gelangen ihm zwei Assists. Der aus Alaska stammende Dubinsky erzielte in den 393 Spielen seiner sechsjährigen NHL-Karriere bei den ‚Blueshirts‘ 81 Treffer und 132 Assists.

Zwei Partien mehr als Dubinsky bestritt Artem Anisimov in der Spielzeit 2011/12 für die New York Rangers. 16 Tore und 20 Assists gingen auf das Konto des 24 Jahre alten Russen. Insgesamt kam Anisimov in seinen vier NHL-Jahren bei den Rangers auf 108 Scorerpunkte (46 Tore, 62 Assists).

Der 21-jährige Tim Erixon gab erst im letzten Jahr sein NHL-Debut bei den Rangers. 18 Mal stand der junge Verteidiger auf dem Eis und leistete zu zwei Treffern die Vorarbeit.

Der 2008 von den Blue Jackets in der vierten Runde an 107. Stelle gezogene Steven Delisle verfügt über noch keinerlei NHL-Erfahrung. Er spielte vergangene Saison bei den Springfield Falcons in der AHL und bei Chicago Express in der ECHL.

In der Analyse des Spielertausches muss man sagen, dass die New York Rangers mit diesem Trade summa summarum ein gutes Geschäft gemacht haben, das ihre ambitionierten Aussichten auf einen Stanley Cup Gewinn in naher Zukunft deutlich verbessert.

Mit Nash erhält das amerikanische Traditionsteam einen torgefährlichen, wenig verletzungsanfälligen Flügelstürmer, der in jeder Saison für 30 oder mehr Tore gut ist. Es gibt nicht viele Stürmer in der Liga, die so konsequent Jahr für Jahr solch eine konstante Leistung abgeliefert haben wie der 28-Jährige.

Dass Nash mit vier Playoffpartien, nur in der Spielzeit 2008/09 erreichte er mit den Blue Jackets die erste Runde, über relativ wenig Erfahrung in den Playoffs verfügt, ist kein wirklich ernstzunehmendes Kriterium, das die Verpflichtung von Nash aus Sicht der Rangers schmälert.

Mit Rick Nash, Marian Gaborik, Brad Richards und Ryan Callahan haben die Rangers nun gleich vier hochklassige gestanden Stürmer in ihren Reihen, ergänzt durch den 22-jährigen Derek Stepan und dem jungen Schweden Carl Hagelin dürfte eine schwache Torausbeute, wie in den letzten Playoffs, der Vergangenheit angehören.

Dabei mussten die Rangers bei diesem Tausch keinen Spieler abgeben, dessen Fehlen ihnen ihm kommenden Jahr wirklich Schmerzen bereiten wird. Vor allem bleibt ihre in der letzten Saison so brillant funktionierende Defensivabteilung zusammen. Sicherlich Erixon wird eine glänzende Zukunft vorausgesagt, kurzfristig hätte er aber die Rangers nicht weitergebracht.

Trotz der Verpflichtung des Hochkaräters bleibt den New York Rangers noch Luft nach oben, in Höhe von etwa $13 Millionen, ehe sie die Obergrenze des Salary Caps erreicht haben.

Warum hat sich also Blue Jackets General Manager Scott Howson zu diesem Deal, der für seine Franchise auf dem ersten Blick so schlecht aussieht, durchgerungen? Letztendlich waren seine Hände gebunden!

Rick Nash hatte eine ‚No Trade‘-Klausel in seinem Vertrag und konnte bestimmen bei welchem Team er spielen möchte. Zur Auswahl gab er Howson die Mannschaften aus Boston, Detroit, Philadelphia, Pittsburgh, San Jose und eben die Rangers.

Angesichts dessen, dass Nashs Gehalt mit $7,8 Millionen beim Salary Cap zu Buche schlägt, wurde die Liste der Kandidaten, die tatsächlich in der Lage gewesen wären, ihn zu verpflichten, noch kleiner oder sie hätten einen ihrer Topstars für Nash abgeben müssen, wozu sie anscheinend nicht gewillt waren.

Howson hat sich nun dazu entschieden, den Kader der Blue Jackets um drei relativ junge durchaus entwicklungsfähige Spieler zu erweitern, anstatt mit einem eventuell in Columbus unzufriedenen und dementsprechend unmotivierten Rick Nash für die kommende Saison zu planen.

Aus dieser Sicht eine nachvollziehbare Entscheidung von Howson und damit ist dieser Deal auch eine Win-Win-Situation für beide Franchises, sowohl für die Rangers wie auch für die Blue Jackets.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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