NHL-Eishockeymagazin
 berichte - hintergrund - legenden

>> Titelseite

>> Berichte
>> aktuell
>> hintergrund

>> Vereine

>> Fanspiele

>> Service

>> Statistik

>> Gerüchte

ANZEIGE

nr.123 / okt 2008 

ANZEIGE

| zur Übersicht der Eishockeylegenden |

EISHOCKEYLEGENDEN - Darren Pang

Ein ganz großer Kleiner

von Robin Patzwaldt

Wer sich für die NHL interessiert und über die Möglichkeit verfügt, hin und wieder ein NHL-Spiel im Fernsehen verfolgen zu können, der kennt auch den sympathischen Analysten Darren Pang. Gerade in den Playoffs ist der meinungsfreudige Experte verstärkt auf dem Bildschirm zu sehen. Werfen wir daher mal einen Blick auf die Biographie des Kanadiers.

Darren Pang wurde am 17. Februar 1964 im kanadischen Meaford in der Provinz Ontario geboren. In seiner Jugend spielte der nur 165 cm kleine Torhüter für Belleville und Ottawa in der Ontario Hockey League(OHL). Mit den Ottawa 67ers gewann er im Jahr 1984 sogar den Memorial Cup in der OHL und wurde zum besten Torwart der Liga gewählt.

Als Free Agent unterschrieb Darren dann 1984 einen NHL-Vertrag bei den Chicago Blackhawks. Zunächst musste er jedoch für die IHL-Filiale der Franchise, bei den Milwaukee Admirals, spielen. Allerdings reichte es in dieser Saison auch noch zu einem Einsatz für die Blackhawks in der NHL.
Als erstes ging es dann in den nächsten Jahren allerdings für "Panger", wie er liebevoll genannt wird, wieder zurück in die Minor Leagues. Pang spielte für Saginaw und Nova Scotia bevor er 1987 erneut eine Chance in der NHL bei den Blackhawks erhalten sollte. Immerhin 45 Saisonspiele absolvierte der "Kleine" in der Spielzeit 1987-88 in der NHL für Chicago.

Seine ungewöhnliche, für einen NHL-Aktiven sehr kleine Körpergröße führte zu andauernden ‚Verunglimpfungen' durch Medien und Fans. Es entstand beispielsweise die Redewendung, dass Pang der einzige Torhüter der Liga sei, bei dem man auch Treffer über dem Kopf des Goalies erzielen könne.
In der nächsten Spielzeit bestritt der Kanadier jedoch erneut stolze 35 Ligaspiele für die Hawks. Die Karriere des zu diesem Zeitpunkt erst 26-Jährigen endete jedoch tragisch im Trainingslager vor der Saison 1990-91, als ihn eine schwerwiegende Knieverletzung an der Fortsetzung seiner Erfolg versprechenden NHL-Karriere hindern sollte.

Der "große" Mike Milbury und der "kleine" Darren Pang.

Darren sattelte notgedrungen um und er wurde, nach einer kurzen Erfahrung im Coaching-Team der Universitätsmannschaft von Notre Dame und in der IHL bei den Indianapolis Ice, NHL-Berichterstatter, was ihm bei seiner Ausstrahlung und Persönlichkeit nicht schwer fallen sollte.
Pang arbeitete in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich für ESPN, NBC, TSN, als Teamanalyst für die Phoenix Coyotes und ebenfalls als Radioreporter für verschiedene Stationen in Nordamerika. Er berichtet aber nicht nur über die NHL-Ligaspiele, sondern war als Berichterstatter ebenso schon bei verschiedenen Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Winterspielen 2002 aktiv.
Wenn seine aktive Spielzeit auch eher kurz war, so entstanden für den Ex-Goalie in seiner Karriere jedoch einige bleibende Freundschaften und Verbindungen. So war es beispielsweise sein langjähriger Freund Wayne Gretzky, der Pang nach dem Vertragsende bei ESPN als Analyst zu den Coyotes holte. Seine alte Verbundenheit zu Steve Yzerman machte Darren beispielsweise zum Moderator bei dessen Verabschiedung in Detroit und bei seiner Hochzeit wählte der ehemalige Wings-Kapitän Darren sogar als Trauzeugen.

Seine Rolle als Playoffberichterstatter für den kanadischen Sportsender TSN macht ihm offenkundig viel Freude: "Wir haben im Team hier in Toronto unheimlich viel Spaß. Mit Mike Milbury, James Duthie, Darren Dreger und Bob McKenzie ist es immer lustig. Wir schauen gemeinsam die Spiele hinter den Kulissen, trinken dabei oft gleich literweise Kaffee und dürfen dann unsere Meinung zu den Geschehnissen auf dem Eis vor der Kamera in den Drittelpausen abgeben. Die Spiele waren bisher überwiegend klasse. Vorhersagen zu treffen ist bei so engen Serien immer schwierig, aber eine tolle Herausforderung. Bei den bisherigen Playoffrunden habe ich leider zu oft einen falschen Sieger vorhergesagt. Das muss nun dringend noch besser werden.", witzelt der inzwischen 44-Jährige während den letzten Playoffs mit seinem typischen, frechen Grinsen im Gesicht.

Mag seine NHL-Karriere auch unglücklich kurz geraten sein, unter den NHL-Berichterstattern ist der "Kleine" jedenfalls unzweifelhaft inzwischen ein ganz Großer. (rp)

 

ANZEIGE
 

ANZEIGE


 


(C) eishockey.com, Sports Media & Entertainment GmbH