NHL-Eishockeymagazin
 berichte - salt lake city 2002

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2002-02-20 

SPIELTAG 20.02.2002

WEIßRUSSLAND 4, Schweden 3

Ein krasser Fehler vom schwedischen Torhüter Tommy Salo, der einen zu hohen Fernschuss von Vladimir Kopat(58.) unglücklich ins Gehäuse abprallen ließ, machte die Sensation, dass Weißrussland den skandinavischen Favoriten mit 4-3 besiegte, perfekt. Nach einem Ausscheiden des Drei-Kronen-Teams schien es jedoch kaum, denn die Spieler um Kapitän Mats Sundin gefielen durch eine starke läuferische Leistung und gutem Offensivspiel, das ihnen nicht nur Feldüberlegenheit einbrachte, sondern auch viele Großchancen und 47 Torschüsse bescherte.
Bereits in der vierten Minute traf Detroits Niklas Lidstrom(4.pp), vom linken Bullykreis kommend, zum erwartungsgemäßen 1-0. Die abwartend agierenden Weißrussen gerieten dann immer mehr unter Druck bis Oleg Romanov(8.sh) in Unterzahl überraschend ausgleichen konnte. Zwei Minuten später gelang dem Ex-Nürnberger Dmitry Dudik(10.pp) sogar die erstmalige Führung.
Im zweiten Drittel wirkten die Schweden zusehends ratlos, da sämtliche Chancen entweder am überragenden Goalie Andrei Mezin verpufften oder die Spieler sich an den sehr gut kämpfenden Weißrussen aufrieben. Erst nach einer fragwürdigen Strafzeit traf Mikael Nylander(31.pp) durch eine Einzelaktion zum 2-2. Obwohl der Druck nie nachließ, blieben die Underdogs mit ihren wenigen Möglichkeiten gefährlich. Eine davon nutzte Andrei Kovalev(43.) zu Beginn des letzten Abschnitts zum 3-2. Durch einen eklatanten Abwehrfehler von Pankov, er verlor in der eigenen Zone leichtfertig den Puck, glich Mats Sundin(48.) aus. Einfallslos versuchten sich die Schweden während der letzten zehn Minuten mit zahlreichen Schüssen von der blauen Linie, die jedoch allesamt nicht den erhofften Erfolg brachten.
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Weißrussland         2 0 2--4 
Schweden             1 1 1--3 
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ERSTES DRITTEL -- Tore:
1, Schweden, Lidstrom 1 (power play) (K Johnsson, Nylander), 3:10.
2, Weißrussland, Romanov 1 (shorthanded) (Matushkin, Kalyuzhny), 7:47.
3, Weißrussland, Dudik 1 (power play) (Kovalev, Rasolko), 9:33.

Strafzeiten: Romanov, Blr (holding stick), 1:47; V Pankov, Blr (cross
checking), 6:43; Salei, Blr (tripping), 7:15; M Sundin, Swe (roughing),
7:43; K Jonsson, Swe (hooking), 9:16.

ZWEITES DRITTEL -- Tore:
4, Schweden, Nylander 1 (power play) (M Sundin, Lidstrom), 10:14.

Strafzeiten: Stas, Blr (holding stick), 8:43; Bekboulatov,
Blr (holding stick), 13:34; Ohlund, Swe (high sticking), 17:06.

DRITTES DRITTEL -- Tore:
5, Weißrussland, Kovalev 1 (unassisted), 2:47.
6, Schweden, M Sundin 5 (unassisted), 7:54.
7, Weißrussland, Kopat 1 (Antonenko, Bekboulatov), 17:36.

Strafzeiten: Stas, Blr (holding stick), 4:39; Stas, Blr
(holding), 10:16; Renberg, Swe (high sticking), 14:46.

Torschüsse:
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Weißrussland         10  5  4--19
Schweden             22 12 13--47
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Powerplay: Blr: 1-4, Swe: 2-6.
Torhüter:
Weißrussland, Mezin (47-44; W,1-3-0).
Schweden, Salo (19-15; L,2-1-0).
Schiedsrichter: B Mccreary. Assistenten: Schachte, Blumel.

RUSSLAND 1, Tschechien 0

Aus für den Titelverteidiger Tschechien! In der Neuauflage des Finales von Nagano 1998 gab es das selbe Ergebnis wie damals, nur mit dem kleinen, aber entscheidenden Unterschied, dass die Null diesmal bei Tschechien steht.
Das Team um Kapitän Jaromir Jagr begann stark und setzte die Russen und deren Torhüter Nikolai Khabibulin früh unter Druck. Dementsprechend benötigten die achtmaligen Olympiasieger eine Überzahlsituation nach acht Minuten, um zum ersten Torschuss auf Dominik Hasek zu kommen. Doch umso länger das Spiel dauerte, bewegte sich die Partie zwar auf hohem Niveau weiter, doch beide Mannschaften egalisierten sich weitesgehend. Das Mitteldrittel war häufig Endstation der Angriffsbemühungen. In der 25. Minute dann der einzige Treffer der Begegnung. Die Russen gewannen ein Bully, der Verteidiger zog von der blauen Linie ab und der blockierte Puck landete vor dem Schläger von Maxim Afinogenov(25.), der aus kurzer Distanz platziert abzog und Hasek keine Chance ließ.
Die Tschechen hatten im weiteren Verlauf die besseren Gelegenheiten, doch immer wieder stand ein hervorragender Khabibulin, der insgesamt 41 Schüsse parierte, im Weg. Pech hatten der Russe Alexei Kovalev, der alleinstehend vor Hasek in der 33. Minute nur die Latte traf und der Tscheche Jiri Dopita, der in der 37. Minute mit seinem Schuss das gleiche Ziel fand. Zum Ende nahm die Partie dramatische Züge an, als die Tschechen alles versuchten den Ausgleich zu erzielen, doch Khabibulin mehrere Chancen bravourös meisterte. Zuerst zeigte er tolle Reflexe und hielt er einen Schuss von Jaroslav Spacek, dann verlor er auch in den letzten Sekunden bei einem Gewühle vor seinem Gehäuse nicht die Übersicht und verwehrte dem Puck das Passieren der Torlinie.
Für die als dreimaligen Weltmeister und amtierenden Olympiasieger erfolgsverwöhnten Tschechen geht mit dieser Niederlage eine Ära zu Ende.
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Russland             0 1 0--1 
Tschechien           0 0 0--0 
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ERSTES DRITTEL -- Tore: Keine.

Strafzeiten: Reichel, Cze (holding stick), 7:14; Jagr, Cze (elbowing), 16:40;
Zhamnov, Rus (tripping), 17:23; P Bure, Rus (high sticking), 18:23; Nikolishin,
Rus (Illegal equipment), 19:23.

ZWEITES DRITTEL -- Tore:
1, Russland, Afinogenov 1 (Zhamnov, Nikolishin), 4:48.

Strafzeiten: Russland bench, (too many men on the ice), 5:57; Larionov,
Rus (hooking), 15:38.

DRITTES DRITTEL -- Tore: Keine.

Strafzeiten: Samsonov, Rus (tripping), 10:35; Hamrlik, Cze (roughing), 14:26;
I Kovalchuk, Rus (misconduct), 19:56.

Torschüsse:
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Russland              8 10  9--27
Tschechien           15 10 16--41
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Powerplay: Rus: 0-3, Cze: 0-4.
Torhüter:
Russland, Khabibulin (41-41; W,2-1-1).
Tschechien, Hasek (27-26; L,1-2-1).
Schiedsrichter: S Walkom. Assistenten: Nowak, Norrman.

USA 5, Deutschland 0

Das Eishockeywunder blieb aus und eitel Sonnenschein bei den gastgebenden US-Amerikanern. Sie erfüllten ihre Pflichtaufgabe im Viertelfinale gegen das DEB-Team mit einem deutlichen 5-0 Sieg.
Eine knappe halbe Stunde lang taten sich die US-Boys relativ schwer gegen die bissig agierenden und kämpferisch überzeugenden Deutschen. Bis sich die Nordamerikaner über ihren ersten Torerfolg feiern konnte bedarf es schon einiger, auch strittiger, Strafzeiten gegen das deutsche Team. Jeremy Roenick(14.pp) nutzte eine 5 gegen 3 Überzahlsituation zur 1-0 Führung, die bis zur Drittelpause Bestand hatte.
Einen denkbar unglücklichen Start erwischten die Deutschen im Mittelabschnitt. Chris Chelios(21.) zog knapp hinter der blauen Linie ab und Jan Benda fälschte den Puck unhaltbar für Marc Seliger ins eigene Netz ab. Das deutsche Nationalteam konnte in den folgenden Minuten bei nummerischem Gleichgewicht sogar Akzente setzen und kam zu einigen Torgelegenheiten - jedoch ohne zählbarem Erfolg. Eiskalt erwischt wurde die Truppe von Hans Zach jedoch zur Mitte des Durchgangs: Innerhalb von drei Spielminuten sorgten Tony Amonte(30.), John LeClair(31.) und Brett Hull(32.) für die Vorentscheidung.
Jetzt galt es für die Deutschen sich nur noch einigermaßen glimpflich aus dem Turnier zu verabschieden, bei dem sie mit dem Erreichen des Viertelfinales bereits mehr erreicht hatten, als man ihnen zuvor zugetraut hatte. Der Schlussabschnitt, in dem die Amerikaner nicht mehr voll zur Sache gingen, endete torlos 0-0 und US-Schlussmann Mike Richter kam mit insgesamt 28 Rettungstaten zu einem Shutout.
Durch den heutigen Erfolg des US-Teams kommt es übermorgen zum 'Traumhalbfinale' gegen die russische Nationalmannschaft. Auf den Tag genau vor 22 Jahren in Lake Placid gelang der USA gegen die damalige Sowjetunion das 'Miracle on Ice', welches der Grundstein für den folgenden Gewinn der Goldmedaille im Finale gegen Finnland war.
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Deutschland          0 0 0--0 
USA                  1 4 0--5 
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ERSTES DRITTEL -- Tore:
1, USA, Roenick 1 (power play) (Rafalski, Weight), 13:06.

Strafzeiten: Kunce, Ger (interference), 7:36;
Goldmann, Ger (high sticking major, game misconduct), 9:03; Guerin, Usa
(unsportsmanlike conduct), 11:00; Hecht, Ger (unsportsmanlike conduct),
11:00; Kunce, Ger (interference), 11:31.

ZWEITES DRITTEL -- Tore:
2, USA, Chelios 1 (unassisted), 0:46.
3, USA, Amonte 1 (Roenick), 9:42.
4, USA, Leclair 6 (Housley, Modano), 10:14.
5, USA, Hull 4 (Modano, Leclair), 11:47.

Strafzeiten: Kunce, Ger (high sticking), 4:22; Weight, Usa (hooking), 18:41.

DRITTES DRITTEL -- Tore: Keine.

Torschüsse:
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Deutschland           9 10  9--28
USA                  13 12  8--33
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Powerplay: Ger: 0-2, Usa: 1-3.
Torhüter:
Deutschland, Seliger (24-19; L,3-2-0),
             Mueller (ab 31:47, 9-9).
USA, Richter (28-28; W,1-1-0).
Schiedsrichter: Radbjer. Assistenten: Morin, Nansen.

CANADA 2, Finnland 1

In einer hartumkämpften Partie behielten die Kanadier letztendlich verdient, aber knapp die Oberhand und zogen mit einem 2-1 Sieg in das Halbfinale gegen Außenseiter Weißrussland ein. Damit nahmen sie außerdem erfolgreich Revanche für die verlorene Begegnung gegen Finnland um Platz 3 1998 in Nagano.
Über weite Strecken des Spieles hatten sich beide Teams vor allem auf die Defensive konzentriert und meistens nur mit einem Forechecker agiert. Doch die Kanadier schafften es, aus diesem System heraus sich häufiger gefährlich zu entfalten, so dass Jani Hurme im Gehäuse der Finnen viel zu tun hatte.
Bereits nach genau drei Minuten mussten sich der Schlussmann erstmals geschlagen geben, als ihn Joe Sakic(3.) nach einem Doppelpass mit Simon Gagne mit einem Rückhandschuss bezwingen konnte. Die Nordamerikaner ließen aber aufgrund dieser Führung nicht locker und kamen zu weiteren Gelegenheiten. Es dauerte jedoch bis zur 36. Minute, ehe die Kanadier ein weiteres Mal jubeln konnten. Erneut ging ein herrlicher Doppelpass, diesmal zwischen Mario Lemieux und Steve Yzerman(36.), voraus, so dass Yzerman keine Mühe hatte, die Scheibe über die Linie zu drücken. Die offenbar noch freudetrunkenen Mannen von Trainer Pat Quinn wurden jedoch rasch von den Finnen auf den Boden zurückgeholt, als nur 20 Sekunden später Niklas Hagman(37.) den insgesamt erst zehnten Schuss der Finnen auf Martin Brodeur an ihm vorbei ins Netz zum Anschluss brachte.
Im Schlussabschnitt entwickelte sich dann eine offene Partie, doch beide Torhüter agierten sicher. Beeindruckend war, dass die Nordeuropäer bis zur letzten Minute fighteten und sogar Techniker, wie Teemu Selanne hart an den Gegner gingen. Der Einsatz wurde aber nicht mehr belohnt und die Kanadier überstanden die brisante Schlussphase schadlos.
Kanada hat jetzt die Möglichkeit gegen den Überraschungshalbfinalist Weißrussland trotz der dürftigen Leistungen in der Hauptrunde in das Finale einzuziehen und dort um das ersehnte Gold zu spielen.
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Canada               1 1 0--2 
Finnland             0 1 0--1 
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ERSTES DRITTEL -- Tore:
1, Canada, Sakic 2 (Gagne), 3:00. 

ZWEITES DRITTEL -- Tore:
2, Canada, Yzerman 1 (Lemieux), 15:49.
3, Finnland, Hagman 1 (Kallio), 16:09.

Strafzeiten: Selanne, Fin (interference), 5:52.

DRITTES DRITTEL -- Tore: Keine.

Strafzeiten: Jovanovski, Can (boarding), 6:10.

Torschüsse:
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Canada               15 14  5--34
Finnland              5  8  6--19
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Powerplay: Can: 0-1, Fin: 0-1.
Torhüter:
Canada, Brodeur (19-18; W,2-0-1).
Finnland, Hurme (34-32; L,1-2-0).
Schiedsrichter: Larue. Assistenten: Cvik, Lauff.

>> Ansetzungen Halbfinale

 


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