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NHL-Interview mit Brodeur
(23.01.2003)

Frage: Mich würde interessieren, ob es Sie stört, dass Sie noch nie eine Vezina Trophy gewonnen haben, obwohl Sie schon so lange gute Leistungen bringen, während andere Kollegen bereits nach kurzer Zeit eine gewonnen haben?

Antwort: Es wäre schon schön auch mal eine Vezina Trophy zu gewinnen, aber in einer Mannschaft zu spielen, die immer um den Stanley Cup mitspielt ist mir wichtiger. Ich habe schon einige gute Jahre absolviert und tolle Statistiken gehabt. Ich hatte auch das Pech, lange Zeit einen Dominik Hasek vor mir zu haben. Er war halt schwer zu schlagen. Aber auch Torhüter, die erst kurzfristig Erfolg hatten wie Jim Carey, oder Jose Theodore hatten die Auszeichnungen jeweils verdient. Das ist zwar schade für mich, ist mir auf der anderen Seite aber auch nicht ganz so wichtig. Ich ziehe die Chance auf den Stanley Cup, wie gesagt, vor.

Frage: Sie haben Ihren Vertrag kürzlich um weitere fünf Jahre verlängert. Ist es beruhigend für Sie zu wissen, dass Sie höchstwahrscheinlich Ihre ganze Karriere mit dem gleichen Team verbringen werden?

Antwort: Die Möglichkeit besteht jetzt. Ich denke, die Organisation vertraut mir. Das ist selten heutzutage, wo Wechsel an der Tagesordnung sind. Ich möchte schon für meine ganze Karriere ein Devil bleiben. Ich weiss nicht, ob das wirklich klappt, aber durch die Länge des Vertrages sehe ich gute Chancen dafür.

Frage: Sie hatten schon eine sehr erfolgreiche Karriere. Was waren die Höhepunkte für Sie und was haben Sie noch für Ziele?

Antwort: Den Stanley Cup hier mit New Jersey zu gewinnen war natürlich immer eine phantastische Sache. Für mich persönlich aber auch der Gewinn der Goldmedaille mit der Nationalmannschaft in Salt Lake City. Da hatten wir sehr viel Spaß. Als wir unsere Mission dort nach den 14 Tagen erfüllt hatten, wurde ein Traum wahr.
Und für die Zukunft würde ich gerne weiterhin in einem erfolgshungrigen Team spielen und dabei viel Spaß haben.

Frage: Wie beurteilen Sie die Nachwuchssituation bei den Torhütern in der NHL?

Antwort: Da verändert sich gerade viel. Viele junge Goalies wollen ihr Talent in den Minor Leagues nicht verschwenden. Ich sehe das etwas anders. Sicher, dort ist das Leben oft hart und unbequem. Oftmals hat man sich, das alles ganz anders vorgestellt. Ich bin aber der Meinung, dass das eine sehr gute Schulung ist. Ich meine, man sollte unbedingt Erfahrungen aus den Minor Leagues mitbringen, bevor man in der NHL spielt. Mir hat das damals sehr gut getan, ich habe da viel gelernt.

Frage: Was halten Sie von Ihrem Torwarttrainer? Manche Teams sehen den festangestellten Torwarttrainer als unverzichtbar an, manche haben noch gar keinen. Wie sehen Sie das?

Antwort: Ich arbeite schon seit zehn Jahren mit dem gleichen Trainer zusammen. Jacques Caron macht den Job in New Jersey. Ich wüßte nicht, was ich ohne ihn täte. Für mich ist er mein Coach. Pat Burns, der Devils Coach, ist halt kein Torwart gewesen. Er weiss nicht, wie der Schlussmann sich fühlt, was er denkt.
Für den Torhüter ist eine eigene Bezugsperson unheimlich wichtig. Wir analysieren jedes Gegentor, jeden Save gemeinsam. Teams die einen solchen Torwarttrainer nicht haben, kann ich überhaupt nicht verstehen.

Frage: Was ist Ihnen, neben den Siegen, wichtiger, der Gegentorschnitt oder die Quote Ihrer Saves?

Antwort: Für mich der Gegentorschnitt. Darauf kommt es nämlich schließlich an. Die Anzahl der gehaltenen Schüsse hängt ja auch sehr von den Gegnern ab, und wie schussfreudig die Mannschaft des Gegners ist. Viele Schüsse auf das Tor bedeuten nicht immer gleichzeitig auch viel Torgefahr.

Frage: Sprechen wir doch noch einmal kurz über Ihren früheren Backup Mike Dunham. Er wurde kürzlich nach New York zu den Rangers transferiert. Seitdem spielt er viel mehr, als zuvor in Nashville. Hat ihn der Wechsel irgendwie verändert?

Antwort: Mike ist ein toller Torwart. Er war schon als Backup in New Jersey ein großartiger Spieler. Er wollte unbedingt eine Nummer Eins sein. So führte ihn sein Weg zwangsläufig weg aus New Jersey. Jetzt hat er endlich die Gelegenheiten häufiger zu spielen. In Nashville hatte er noch Verletzungsprobleme. Jetzt, wo das vorbei scheint, spielt er wirklich gut bei den Rangers. Ich wünsche ihm auch weiterhin das Beste. Wir kamen toll miteinander aus. Obwohl wir Konkurrenten waren, hatten wir ein gutes Verhältnis damals, blieben immer Freunde.

Frage: Welchen Effekt hatte sein Wechsel, Ihrer Meinung nach, bisher auf das Spiel der Rangers?

Antwort: Stabilität! Er hält sie im Spiel. Ist er nicht gut drauf, können die Rangers nicht gewinnen. Ich meine Blackburn ist ein klasse Talent, aber er ist noch ein junger Bursche. Er muss noch einiges lernen. Für ihn kam die Verantwortung noch etwas zu früh. Der Druck war für ihn noch zu groß. Mike brachte da doch mehr Stabilität und Erfahrung in die Mannschaft der Rangers.

(Auszug aus der NHL-Telefonpressekonferenz; aus dem Englischen von rp übersetzt)

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