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nr.52 / apr. 2002 

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SPIELERPORTRAIT

Mark Recchi - Mister 'Zuverlässig'

von Bernd Rösch

"Noch einmal den Cup in Händen halten." Mark Recchi gibt einen seiner größten Wünsche kund.

Am Anfang seiner mittlerweile 13-jährigen NHL-Laufbahn stehend, konnte Mark Recchi das wunderbare Gefühl eines Stanley-Cup Sieges erleben. Der damals 23 Jahre alte Stürmer gehörte zum Kader der Pittsburgh Penguins, die 1991 im Finale den Minnesota North Stars, jetzt Dallas Stars, mit 4-2 Siegen das Nachsehen gaben. "Man glaubt, dass man träumt. Erst Tage später wird einem bewusst was man erreicht hat. Ich denke aber, dass ich es jetzt noch viel intensiver geniesen könnte als vor elf Jahren."

Die Chancen darauf stehen nicht schlecht, noch besser gesagt sie sind so gut wie lange nicht mehr. Die sich in herausragender Verfassung befindlichen Philadelphia Flyers zählen zu den Topfavoriten auf den Titel und der 34 Jahre alte Außenstürmer gehört dazu.

Seine Karriere als Eishockeyprofi startete Mark Recchi in 1985 bei den New Westminster Bruins (WHL). Im darauffolgenden Jahr ging es für ihn zurück in seinen Geburtsort Kamloops. Die dort ansässigen Blazers, ebenfalls ein Team der Western Hockey League, konnten sich seiner Spielkultur und vor allem seiner Torgefährlichkeit erfreuen. Seine 61 Tore sowie 93 Assists in 62 Spielen blieben auch in der NHL nicht unbeachtet und die Pittsburgh Penguins sicherten sich die Rechte an dem jungen Stürmer - jedoch erst als Nummer 67 in der vierten Draftrunde. War es seine Körpergröße von nur 1,75m, welche das Management der Penguins irrtümlicherweise ins Zweifeln brachte, ob der 'Junge' wirklich in der besten Eishockeyliga der Welt Fuß fassen kann?
Den Vorzug vor Recchi in den ersten drei Runden bekamen Darrin Shannon, Mark Major und Daniel Gauthier - keiner spielte jemals für die Penguins.

NHL-Karrierestatistik
Saison   Team   SP    T    A  Pkt  PIM

1988-89  Pit    15    1    1    2    0
1989-90  Pit    74   30   37   67   44
1990-91  Pit    78   40   73  113   48
1991-92  Pit    58   33   37   70   78
1991-92  Phi    22   10   17   27   18
1992-93  Phi    84   53   70  123   95
1993-94  Phi    84   40   67  107   46
1994-95  Phi    10    2    3    5   12
1994-95  Mon    39   14   29   43   16
1995-96  Mon    82   28   50   78   69
1996-97  Mon    82   34   46   80   58
1997-98  Mon    82   32   42   74   51
1998-99  Mon    61   12   35   47   28
1998-99  Phi    10    4    2    6    6
1999-00  Phi    82   28   63   91   50
2000-01  Phi    69   27   50   77   33
2001-02  Phi    71   19   38   57   46
--------------------------------------
       Total  1003  407  660 1067  698

Anpassungsschwierigkeiten waren für Mark Recchi ein Fremdwort. Gleich in seiner ersten NHL-Saison 1989/90 schlug er voll ein. 30 Tore und 37 Vorlagen in 74 Partien waren für einen Rookie wahrlich beeindruckend. In den folgenden 1 1/2 Jahren wurde der Rechtsaußen zu einem festen Bestandteil im Team um Mario Lemieux, aber gleichzeitig auch ein wertvolles 'Tauschobjekt'.
Am 19. Februar 1992 musste Recchi seine Koffer packen. Zusammen mit Brian Benning und einem Erstrundenpick hieß es für ihn zum ersten Mal nach Philadelphia umzuziehen. Im Austausch erhielten die Penguins Kjell Samuelson, Rick Tocchet, Torhüter Ken Wregget und einen Draft Pick der 3. Runde.

Auch bei den Flyers enttäuschte Recchi nicht. Einerseits war auf seinen Torinstinkt Verlass, andererseits erwies er sich als zäh, der auch einmal auf die Zähne biss, wenn es darauf ankommt. Vom Verletzungspech verschont, bestritt Mark Recchi 570 NHL-Spiele in Folge. Eine Grippe oder eine leichte Blessur, war für ihn noch lange kein Grund seine Teamkollegen in Stich zu lassen. Nebenbei den NHL-Rekord hällt Doug Jarvis, der vom 8. Oktober 1975 bis 10. Oktober 1987 keine einzige von 964 NHL-Partien versäumte.

Die Montreal Canadiens, gewillt ihren Stanley Cup Gewinn von 1993 zu wiederholen, ließen es sich im Februar 1995 einiges kosten, um Mark Recchi von den Flyers zu erhalten. Verteidiger Eric Desjardins, Gilbert Dionne und John LeClair gaben sie an Philadelphia ab. Diese hatten neben ihrem Topstürmer noch einen Draft Pick der 3. Runde (gezogen wurde Martin Hohenberger) angeboten.

Die fünf Jahre bei den Frankokandiern verliefen für Mark Recchi persönlich erfolgreich, doch mit der traditionsreichen Franchise ging es bergab. Er war der Star in einer nur noch mittelmäßen Mannschaft.
Im Sommer 1999 wäre Mark Recchi zum Unrestricted Free Agent geworden. Die Canadiens aufgrund von Finanznöten im Umbau befindlich, mussten befürchten Recchi nicht halten zu können und entschieden sich kurz vor der 'Trading Deadline' zur Abgabe ihres wertvollsten Akteurs an Philadelphia.

Dainius Zubrus sowie zwei Zweitrunden Draft Pick bekamen die 'Habs' von den Flyers und Mark Recchi einigte sich im Sommer 1999 mit Philadelphias General Manager Bob Clarke auf einen mit US$ 25 Millionen versüßten 5-Jahres Kontrakt. "Um weiterhin ein starkes Team zu sein und um bei der Vergabe des Stanley Cups ein Wörtchen mitreden zu können, müssen wir unsere besten Spieler halten und Mark gehört zu ihnen." Auch drei Jahre nach diesem Statement von Clarke zählt Recchi noch zu den Leistungsträgern der Flyers.
Gerade auch sein Wandel vom reinen Torjäger zu einem auch in der Defensive immer einsatzbereiten und ackernden Stürmer machen ihn so wertvoll für den Titelfavorit. Der Blick nur auf die Scorerlisten ist eben manchmal sehr trügerisch. (br)

 

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