NHL-Eishockeymagazin
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nr.63 / apr. 2003 

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PLAYOFFVORSCHAU
 

DALLAS STARS - MIGHTY DUCKS OF ANAHEIM

Ein Sieger der ersten Runde könnten die Dallas Stars sein, die als einziger Favorit in Westen die zweite Runde erreicht haben und nun leichtes Spiel bis zum Stanley Cup Finale haben dürften. Doch vorsichtigt, die Außenseiter, wie auch der nächste Gegner der Stars aus Anaheim einer ist, dürften aufgrund ihrer hohen Moral und Kampfkraft einiges wett machen, was ihnen vielleicht an spielerischem Potenzial oder Tiefe fehlt. Der Knackpunkt der Serie Dallas gegen Anaheim dürfte die Frage sein, ob die höher eingestuften Stars in der Lage sein werden ihre sicher zahlreich ergebenden Chancen zu nutzen. Wenn ja, werden die Mighty Ducks wenig entgegensetzen können. Sollte aber Ducks Torhüter Jean-Sebastien Giguere wie auch in der Serie gegen Detroit über sich hinauswachsen und Anaheim im Spiel halten, dann könnten die Kalifornier den Texaner mit ihren schnellen Kontern ebenfalls gehörig zusetzen.

Zurückblickend auf die Saison ist jedoch festzustellen, dass Giguere das Team aus Dallas nicht sehr liegt. In beiden Partien in denen er eingestzt wurde, verließ er nach entsprechender Gegentoranzahl das Eis, absolvierte von den insgesamt 304 Spielminuten nur 87 bei einem Gegentorschnitt von 4,82 pro Spiel. Ansonsten kam der Schweizer Ersatztorwart Martin Gerber zum Einsatz, der erheblich besser abschnitt.
Aber auch wenn Giguere die starken Leistungen wiederholen kann, ist es fraglich, ob sie Dallas taktisch so besiegen können, wie Detroit. Die Stars verfügen mit Darian Hatcher, Sergei Zubov, Darryl Sydor, Richard Matvichuk und Philippe Boucher über eine wesentlich defensivere Abwehr, die eher in der Lage sein dürfte die Ducks-Offensive um Paul Kariya, Adam Oates, Petr Sykora und Steve Thomas in Schach zu halten. Sydor kann sich zum Beispiel in Punkto Schnelligkeit mit Kariya und Sykora durchaus messen. Die restliche Stars-Abwehr verfügt über die nötige physische Härte.

Alles in allem wohl eine klare Angelegenheit für die Nummer 1 im Westen nach der regulären Saison, aber wer hatte schon mit Anaheim vor der ersten Runde gerechnet? (sth)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
Keine.

Die Saisonergebnisse der Paarungen
DALLAS - ANAHEIM

11.11.02 Anaheim - Dallas 2-4
22.11.02 Dallas - Anaheim 4-0
05.01.03 Dallas - Anaheim 1-1
14.02.03 Anaheim - Dallas 4-2
02.04.03 Anaheim - Dallas 1-2

VANCOUVER - MINNESOTA

02.11.02 Vancouver - Minnesota 4-2
25.11.02 Vancouver - Minnesota 2-1
07.12.02 Minnesota - Vancouver 4-2
16.01.03 Vancouver - Minnesota 2-5
28.01.03 Minnesota - Vancouver 2-2

OTTAWA - PHILADELPHIA

29.10.02 Ottawa - Philadelphia 1-2
21.12.02 Ottawa - Philadelphia 3-1
23.12.02 Philadelphia - Ottawa 2-2
06.02.03 Philadelphia - Ottawa 2-2

NEW JERSEY - TAMPA BAY

26.10.02 Tampa Bay - New Jersey 1-5
23.11.02 Tampa Bay - New Jersey 3-1
11.01.03 New Jersey - Tampa Bay 3-3
27.03.03 New Jersey - Tampa Bay 2-2

VANCOUVER CANUCKS - MINNESOTA WILD

Jeweils bis in Spiel 7 mussten die Vancouver Canucks und Minnesota Wild in der Playoffrunde zuvor gehen, um sich für das Conference-Halbfinale zu qualifizieren. Beide Mannschaften holten hierbei einen 1-3 Rückstand nach Siegen auf und sollten moralisch gefestigt sein.

Nach dem Papier sind die Vancouver Canucks sicherlich das favorisierte Team gegenüber der jungen Franchise aus Minnesota - doch dies waren im Viertelfinale auch die bezwungenen Colorado Avalanche und die dürfen nun golfen.

Als Viertplatzierte im Westen qualifiziert geniesen die Canucks den Heimvorteil gegenüber dem Überraschungsteam. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass mit Fortschreiten der Playoffs es solch einen eigentlich nicht mehr gibt. Nur 51% aller Halbfinale in der Geschichte der NHL wurden von Mannschaften gewonnen, die als erste Heimrecht genossen und mit den Minnesota Wild gibt sich eine Kontermannschaft par excellence im GM Place von Vancouver die Ehre.

Jungstar Marian Gaborik und Andrew Brunette bewiesen gegen die Avalanche mehrmals ihre Torgefährlichkeit. Das Paradestück der Wild ist jedoch die von Headcoach Jacques Lemaire gut eingestellte Defensive vor einem über sich hinauswachsenden Schlussmann Manny Fernandez, der den Posten zwischen den Pfosten ab Spiel 4 übernommen hat und es gegen Colorado in drei Partien auf 91(!) Rettungstaten brachte.

Stark in Kritik geraten war Vancouvers Goalie Dan Cloutier nach den drei Niederlagen gegen St. Louis. Marc Crawford hielt jedoch an ihm fest und Cloutier bedankte sich mit guten Paraden in den drei entscheidenden Begegnungen. Was hätte Vancouvers Headcoach auch tun sollen? Als Alternative stand ihm mit Alex Auld auch nur ein unerfahrener Rookie zur Verfügung. Ob die Canucks ihrer Favoritenrolle gerecht werden können, dies hängt auch davon ab wie gut sich ihre erste Sturmformation mit Markus Naslund, Todd Bertuzzi und Brendan Morrison gegen das Abwehrbollwerk der Wild durchsetzen können. Darauf verlassen, dass Schüsse von der blauen Linie von Ed Jovanovski, Brent Sopel oder Sami Salo zum Erfolg führen, können sie sich nicht. (br)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
Keine.

OTTAWA SENATORS - PHILADELPHIA FLYERS

Nach einem fast ängstlichen Auftakt gegen die Islanders konnten sich die haushohen Favoriten doch noch finden und besiegten ihre Erstrundenkontrahenten letztendlich klar mit 4-1. Trotzdem offenbarte die beste Mannschaft der Liga bisher nicht gezeigte Schwächen und muss sich unbedingt noch steigern, um gefährlicher und aggressiver agierende Teams zu besiegen. Auf ein solches treffen die kanadischen Hauptstädter in der zweiten Runde. Philadelphia ließ nach einer äußerst turbulenten, allerdings auch sehr kräfteraubenden Sieben-Spiele-Serie die Maple Leafs hinter sich und bewiesen, dass sie aus einem härteren Holz wie die meisten Franchiseunternehmen der Liga geschnitzt wurden. Die vier Partien während der letzten Saison, als die Senators auf höchsten Niveau ihr Eishockey zum Besten gaben und die offensiv stärkste Mannschaft stellten - sie schossen 52 Tore mehr als die Flyers - , war Philadelphia auch schon in der Lage die Ergebnisse offen zu halten. Sie entführten dem punktbesten NHL-Team nach einem knappen Sieg und einer knappen Niederlage zu Hause zwei Zähler durch zwei Unentschieden aus Kanda.
Ihre Stärken im Angriff konnten die Senators bislang noch nicht ausspielen. Marian Hossa und Daniel Alfredsson zum Beispiel blieben weit hinter ihren Erwartungen zurück, während sich die Verteidiger Wade Redden und Zdeno Chara vor dem überaus stark haltenden Goalie Patrick Lalime gut präsentierten. Die Nerven seines Torhüterkollegen aus Philadelphia Roman Cechmanek wurden im Angesicht der drei überlangen Overtimes bis aufs Äußerste strapaziert, dürfte aber dadurch eher Kraft geschöpft als gelassen haben. Auffälligster Feldspieler bei den Flyers war Rechtsaußen Mark Recchi mit sechs Toren und drei Assists, sowie Blueliner Dmitry Yushkevich mit fünf Zählern und den besten Defensivwert(+5).
Wenn die zweite Runde beginnt, müssen die Flyers ihr viertes Playoffspiel innerhalb von sechs Tagen bestreiten, was durchaus ein Kräfteproblem darstellen könnte. Die Senators durften hingegen eine Woche lang ihre Wunden lecken. Die physischen Problemen dürften aber durchaus weinger problematisch werden, wie die eventuellen mentalen Schwierigkeiten der Senators, die durch den ungewohnt langen eishockefreien Zeitraum auftreten könnten. (ms)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
2002 Conf.-Viertelf. Ottawa gewinnt mit 4-1 und 11-2 Toren

NEW JERSEY DEVILS - TAMPA BAY LIGHTNING

Die Partien New Jersey gegen Tampa Bay gehörten bis vor einem Jahr noch zu den klarsten Angelegenheiten im Osten überhaupt, denn die Devils qualifizierten sich regelmäßig, meist sogar souverän, für die Playoffs, während die Lightning sich nur in den unteren Gefilden der Liga aufhielten. Nachdem die Mannen aus Florida in den 43 Spielen ihrer Geschichte nur neun Mal die Oberhand behielten, konnten sie in der letzten Saison die Bilanz gegen die Devils fast ausgeglichen gestalten. Zwei Remis trotzten sie dem Stanley-Cup-Sieger von 1995 und 2000 ab, bei einer Niederlage und sogar einem Erfolgserlebnis. Lediglich im Torverhältnis gab es beim direkten Vergleich leichte Defizite. Das Torverhältnis am Ende der Spielzeit 2002/03 war dagegen schon gravierender. Die Anzahl der erzielten Treffer war mit 216 bzw. 219 nahezu gleich, bei den kassierten Gegentoren lässt sich aber bei 166 zu 210 eine sehr große Differenz ausmachen.
Wie die Statistiken zeigen, ist das Prunkstück der Devils die Abwehr um Kapitän Scott Stevens, die von Goalie Martin Brodeur, wohl einer der Besten und Erfahrendsten seiner Zunft, entscheidend verstärkt wird. Sein Gegenüber Nikolai Khabibulin kann zwar weder durch vergangene Erfolge, noch durch bisher erreichte Auszeichnungen mithalten, ist aber ebenfalls in der Lage die Angriffsreihen zur Verzweiflung zu bringen. Der Kanadier schaffte es in den fünf Partien gegen Boston auf eine Fangquote von 94 Prozent, 1,69 Gegentore im Schnitt und zwei Shutouts, der Russe parierte in sechs Spielen gegen Washington 92,1 Prozent aller Schüsse und ließ 2,07 Pucks pro Begegnung passieren.
Mit Martin St. Louis besitzen die Lightning einen der besten Stürmer der diesjährigen Playoffs in ihren Reihen, haben aber nach dem fünffachen Torschützen nur noch vier weitere Akteure, die sich in die Scorerlisten eintragen durften. New Jerseys Jamie Langenbrunner traf ebenfalls fünf Mal ins Schwarze und John Madden schaffte es schon auf acht Zähler. Insgesamt steuerten bereits acht Devils ein Erfolserlebnis dem Weiterkommen bei.
Beim 4-2 Sieg über die Hauptstädter lagen die Lightning schon mit zwei Niederlagen hinten, entschieden aber die Serie doch noch für sich, indem sie vier Mal in Folge die Oberhand behielten und dadurch zum ersten Mal überhaupt die zweite Runde erreichten. Dem Höhenflug Tampa Bays, der eventuell Flügel verleihen könnte, steht eine überaus souveräne Leistung der Devils gegenüber. Sie bezwangen die Bruins ohne jegliche Probleme. (ms)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
Keine.

 

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