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nr. 154 / jun. 2011 

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Kommentar
 
Aus den Jets werden die Coyotes und aus den Thrashers dann die 'neuen' Jets - bei uns undenkbar!

von Robin Patzwaldt
 

In diesem Sommer erleben wir in der NHL mal wieder etwas, was hier bei uns in Europa quasi undenkbar wäre. Schon bei einem Ligasystem ohne sportliche Absteiger tun sich viele Europäer schwer, wie es sich auch in der Deutschen Eishockeyliga 'DEL' in den letzten Jahren nachvollziehen lässt.
Aber, könnten Sie sich vorstellen, dass aus dem TSV 1860 München plötzlich die Frankfurter Eintracht, und dann ein paar Jahre später aus dem SV Werder Bremen der 'neue' TSV 1860 München wird? Wohl kaum!

Aber so in etwa ist es jetzt in der NHL geschehen. Da gab es bis Mitte der 1990er Jahre eine Franchise in kanadischen Winnipeg, welche mehr oder weniger erfolglos am Spielbetrieb in der NHL teilnahm. Da der kanadische Dollar im Vergleich zum US-Dollar zudem damals äußerst schwach war und der US-Dollar die Basis des wirtschaftlichen Handels in der NHL ist, zog man aus wirtschaftlichen Gründen mir Sack und Pack in die Wüste Arizonas und startete seither unter dem Namen 'Phoenix Coyotes' in der besten Eishockey-Liga der Welt. Spieler und Funktionäre siedelten mit um, Fans und Stadt ließ man kurzerhand zurück.

Dass es seither sportlich dort ebenfalls nicht wesentlich besser läuft und die Wirtschaftlichkeit sich bisher mit einem Eishockeyteam in der Wüste nicht unbedingt wie gewünscht einstellte, ist hinlänglich bekannt und sei hier nur am Rande bemerkt.
Die Zukunft der Phoenix Coyotes ist nach wie vor ungeklärt, das Team wird von der NHL quasi 'zwangsverwaltet', da insolvent und kein neuer Eigentümer die marode Franchise übernehmen will. Man bastelt seit Jahren an einem neuen, tragbaren Konzept.

In diesem Sommer werden die Winnipeg Jets trotzdem ein vielumjubeltes Comeback erleben. Das erste Heimspiel gegen die Montreal Canadiens ist bereits für den 8. Oktober fest terminiert und die geforderte Marke von 13.000 Dauerkarten wurde innerhalb von einer Stunde problemlos abverkauft. Die Fans an den kleinsten NHL Standort fiebern dem Saisonstart entgegen, was ebenso das mit Fans überfüllte Stadion bei der Übertragung des Drafts zeigte (s.Bild).
Die ebenfalls seit Jahren vor sich 'hindümpelnden' Atlanta Thrashers wurden kurzerhand an eine kanadische Investorengruppe verkauft und, Sie ahnen es, werden nun ihrerseits nach Winnipeg ziehen und sogar den alten Teamnamen 'Jets' wiederbeleben. Doch während die eigentliche Jets-Franchise noch immer in der Wüste nach Erfolgen trachtet, werden die 'Thrashers' nun mit Mann und Maus zu 'Jets'! Bei uns in Europa quasi unvorstellbar, auch wenn vor Jahren mal ein Hockeyteam von München nach Hamburg wanderte, wie wir Eishockey-Fans noch wissen!

Und auch für mich persönlich, der ich die NHL nun seit gut 12 Jahren intensiv begleite, ist das noch ungewohntes Neuland. Und ich muss zugeben, dass es an der NHL Dinge gibt, die ich mehr liebe, als das Verpflanzen von Franchises quer durch den Kontinent, zumal bei Mitnahme des Spielerkaders und unter Benutzung eines alten Namen, der eigentlich Geschichte war und für mich mit der Franchise der Coyotes verknüpft bleiben wird... (rp)

 

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