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nr. 141 / apr. 2010 

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INTERVIEW
 
"In den Playoffs muss alles stimmen"

Interview mit Christian Ehrhoff (Vancouver Canucks)

von Stefan Herget

Christian Ehrhoff.

Der deutsche Verteidiger Christian Ehrhoff spielt seit Beginn der Saison bei den Vancouver Canucks, wohin er im Sommer nach fünf Jahren in San Jose getradet wurde. Bei seinem letzten Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte dem HP Pavilion haben unsere Redakteure Stefan Herget und Bernd Rösch den 27-jährigen Eishockeyspieler nach dem Morning Skate getroffen und ihm einige Fragen zum Saisonverlauf, Olympia und dem Ausblick auf die Playoffs gestellt, die er gerne für die Leser von Eishockey.com beantwortet hat:

Eishockey.com: Zurück in San Jose: Mit Wehmut?

Ehrhoff: Nein, ich freue mich auf das Spiel heute abend. Ich hatte eine sehr schöne Zeit in San Jose, so dass ich natürlich gerne hierher zurück komme, aber ich fühle mich in Vancouver sehr wohl, so dass keine Wehmut aufkommt.

Eishockey.com: Wie ist dein Vergleich zwischen beiden Städten?

Ehrhoff: Ich habe mich in beiden Städten sehr wohl gefühlt und kann über beide Teams nichts negatives sagen. Man kann beide Städte nicht unbedingt vergleichen. Vancouver ist eine Großstadt, die man eher mit San Francisco vergleichen kann. Aber hier in San Jose ist es etwas gemütlicher und ein anderer Lebensstil. Aber für uns war es schon eine schöne Abwechslung nach so vielen Jahren hier, nach Vancouver in eine Großstadt zu kommen.

Eishockey.com: Wurdest du von deinem Wechsel überrascht?

Ehrhoff: Nicht wirklich, denn es waren schon im Sommer Gerüchte im Umlauf, dass ich mit Ottawa im Rahmen des Heatley Transfers in Verbindung gebracht wurde und deswegen hatte ich eine Vorahnung, dass etwas passieren könnte. Wenn es dann soweit ist, dann geht trotzdem alles sehr schnell. Ein komisches Gefühl ist natürlich dann immer dabei, wenn man so lange wie ich für ein Team gespielt hat. Aber ändern kann man es ohnehin nicht.

Eishockey.com: Seit dem Wechsel zeigt deine Leistungskurve aber deutlich nach oben. Woher kommt das?

Ehrhoff: Ich fühle mich eigentlich wie letztes Jahr. Ich habe ähnlich viel Eiszeit und ansonsten habe ich für mich auch nicht das Gefühl, dass ich wesentlich besser spiele.

Eishockey.com: Aber deine Statistikwerte sind trotzdem deutlich verbessert, denn es stehen schon 14 Tore in dieser Saison auf deinem Konto. Gab es Änderung an deiner Schusstechnik, dass du jetzt mehr Präzision im Schuss hast?

Ehrhoff: Ja das stimmt, das Tor habe ich häufiger getroffen. Aber Veränderungen habe ich eigentlich nicht vorgenommen. Vielleicht habe ich einfach nur mehr Glück und hoffe dass das anhält (lacht).

Eishockey.com: Wie geht es bei dir weiter? Wie lange hast du noch einen Vertrag?

Ehrhoff: Ich stehe noch bis Ende der nächsten Saison unter Vertrag. Danach würde ich Free Agent werden und dann sehen wir einmal was kommt.

Eishockey.com: Ist ja auch nicht schlecht, wenn man sich am Markt umsehen kann?

Ehrhoff: Ja auf jeden Fall. Offensivverteidiger wie ich sind normalerweise sehr gefragt. Bis dahin ist aber noch eine lange Zeit und es kann viel passieren.

Eishockey.com: Nachdem Ihr jetzt den ersten Platz im Nordwesten wohl sicher habt, ist die Ausgangsposition für die Playoffs ganz gut. Wie siehst du euere Chancen?

Ehrhoff: In den Playoffs muss alles stimmen, aber wir haben die Voraussetzungen dafür, voll anzugreifen und weit zu kommen. Aber es gehört auch immer eine Portion Glück dazu, das man haben muss, um die engen Spiele zu entscheiden.

Eishockey.com: In Deutschland wurde das Abschneiden der Nationalmannschaft bei Olympia teilweise sehr heftig kritisiert. Wie ist deine Meinung dazu?

Ehrhoff: Man muss das Ganze schon sehr realisitisch sehen. Wir sind in der Weltrangliste 13. und die 12 besten Teams haben dort gespielt. Von daher war es schon ein Erfolg, dass wir uns überhaupt qualifizieren konnten. Gegen die großen Gegner war schließlich nicht viel mehr drin. Gegen Schweden hatten wir noch unsere Chancen, aber gegen Finnland und Kanada war einfach nichts drin und Weißrussland ist auch kein Gegner, der wesentlich schlechter als wir ist. Wir dürfen uns nichts vormachen, denn wir sind in der Entwicklung einfach einen Schritt hinterher. Doch bei der Weltmeisterschaft wird es wieder einfacher, denn da sind nicht alle Spitzenspieler vertreten.

Eishockey.com: Findest du es wenigstens ein bißchen Schade, dass du eventuell die Weltmeisterschaft im eigenen Land und das Eröffnungsspiel auf Schalke nicht spielen kannst?

Ehrhoff: Auf jeden Fall ist das ein Highlight für jeden Eishockeyspieler. Aber dem weinenden Auge steht auch ein lachendes gegenüber, denn ich möchte mit den Canucks in den Playoffs soweit wie möglich kommen. Aber wenn es früh zu Ende sein sollte, würde ich die Weltmeisterschaft selbstverständlich sehr gerne spielen. Im anderen Fall wäre es sicher schade, das zu verpassen.

Eishockey.com: Christian, vielen Dank für das kurze Gespräch und wir wünschen dir alles Gute entweder in den Playoffs oder bei der WM. (sth)

 

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