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nr.82 / jan. 2005 

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REPORT
 
A Night At The AHL...

von Andreas Flierl

Unser Redakteur Andreas Flierl besuchte in der Woche vor Weihnachten die AHL-Partie zwischen den Rochester Americans und den St. Johns Maple Leafs. Hierbei hatte er u.a. die Gelegenheit mit General Manager Jody Gage über die American Hockey League zu sprechen.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Zuschauerentwicklung", erklärt Jody Gage, General Manager der Rochester Americans.
"In den letzten 14 Spielen hatten wir 7.000 mehr Zuschauer, als im Vergleich zur Saison 2003/04." Zwar beklagt er etwas, einen leichten Rückgang, was aber mit dem "Sparen für Weihnachtsgeschenke" zu erklären sei. Es wird mit einem Anstieg nach den Weihnachtsfeiertagen gerechnet, da etliche Karten für diesen Zeitraum schon geordert sind.

Mr. Gage fühlt sich schon geehrt, dass sich jemand aus Deutschland für die AHL und gerade nun für 'seine' Amerks interessiert. In seiner aktiven Zeit hörte er viel von den europäischen Ligen, besonders die Schweiz sei aus finanziellen Gründen interessant gewesen, erzählt er mit einem breiten Grinsen. Danach wäre gleich die Österreichische Liga eine recht gute Adresse gewesen, habe er doch vor allem auch verwandschaftliche Beziehungen zur Alpenrepublik.

Das Stichwort Österreich lässt ihn in ein Schwärmen verfallen, ist doch sein 'Landsmann', der Top-Draft-Pick der Buffalo Sabres Tomas Vanek (Round 1 #5 overall 2003 NHL Entry Draft) einer der Topscorer der Americans.
"Ja er ist ein großer, starker Junge." Begeistert erzählt Gage, dass Vanek in seiner ersten 'Pro-Saison' sich unglaublich gut eingelebt hat und sich ständig steigert.

Auf die Frage, ob und welche Auswirkungen er durch den 'Hold-Out' sieht, wird er sehr nachdenklich und sagt, dass der große Verlierer von dieser 'never-ending-story', der Sport und der Fan sei.
Die AHL selber hat sich von Beginn des Streiks an keine Hoffnungen oder sogar Gedanken über die 'großen Stars' gemacht. Ihr oberstes Ziel ist es eine 'Ausbildungsliga' zu sein. Junge Spieler sollen genügend Eiszeit erhalten und an die NHL herangeführt werden. Daher verhindert die sogenannte 'Veterans Rule', dass die Liga von alternden Stars überlaufen wird.
Diese Regel besagt, dass nur eine bestimmte Anzahl von 'Veterans' auf dem Spielberichtbogen stehen dürfen. Als Veteran zählt, wer mehr als 260 Regular-Season Spiele in der NHL, AHL, IHL - und man staune - jeglicher europäischen 'Elite-Liga' absolviert hat.
Normalerweise dürfen 17 Feldspieler und zwei Torhüter auf dem Spielberichtsbogen stehen (für die Dauer des Lock-Outs wurde die Anzahl der Feldspieler auf 18 erhöht). Von diesen Feldspielern dürfen nicht mehr als fünf Veteranen spielen.

Daher ist das Farm-Team der Sabres richtig stolz solche 'wilden Jungen' wie Vanek, Derek Roy, Ryan Miller, Milan Bartovic und Jason Pomonville in den Reihen zu haben und sie weiterhin an die NHL heranzuführen.
"Diese Jungs haben alle das Potential in der NHL zu spielen und wir werden sie auch genügend fördern um das zu erreichen."

Die AHL ist nicht nur die 'Ausbildungsliga', nein, es wird sogar immer etwas Neues erprobt. So sind zum Beispiel die rote und beide blauen Linien doppelt so breit, wie in Europa. Man spielt nicht das 'Touch Icing', sondern das in Europa übliche 'Active Icing'. Auch wird das europäische 'Blue-Line-Abseits' angewendet, so dass das Abseits aufgehoben ist, haben alle angreifenden Spieler das Angriffsdrittel verlassen.

An diesem Abend sahen 6.300 Fans einen 3-2 Sieg der Amerks gegen die St.John´s Maple Leafs. Neben Amerks-Goalie Ryan Miller zeigte sein Gegenüber Mikael Tellqvist, im Leafs-Gehäuse ebenso eine Glanzvorstellung. Alle fünf Tore wurde schulbuchmäßig herausgespielt, so dass das Prädikat 'Ausbildungsliga' mehr als zutrifft.

Beide Teams haben potenzielle zukünftige Nachfolger der in die Jahre gekommenen Messiers und Lemieuxs in ihren Reihen.

Legt man das als Maßstab auf die ganze Liga um, dann tummeln sich in dieser Liga eine ganze Menge Talente, die nach oben drängen und nur darauf warten, dass die NHL-Bosse und die NHLPA sich endlich einigen und man wieder das 'Good ol´hockey game' sehen kann. (af)

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