NHL-Eishockeymagazin
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nr.62 / mar. 2003 

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KALEIDOSKOP
 
NHL All-Star Game - mehr als nur ein Spiel
von Bernd Rösch
 

All-Star Game. In Europa wirkt dieses typisch nordamerikanische Spektakel sehr fremdwürdig. Was soll das ein Sportereignis, bei dem es keine Rolle spielt wer gewinnt? Sport ohne Wettbewerb. Ist das in sich nicht ein Widerspruch? Gerade die Siegerfrage macht doch den Reiz eines Wettkampfes aus.
Sieht man die amateurhaften Adaptionen, dieses bei den US-Sportarten jährlich stattfindenden Events, bei uns, so sind diese Fragen durchaus gerechtfertigt und auch verständlich. Doch was die NHL am ersten Februar-Wochenende im sonnigen Sunrise auf die Beine stellte, war deutlich mehr.

Das All-Star Game Wochenende war ein viertägiges Festival für die ganze Familie. Das eigentliche Aufeinandertreffen am Sonntag zwischen den besten Eishockeyspielern der Eastern und Western Conference spielte hierbei nur eine Nebenrolle. Angesichts der Eintrittspreise ab US$ 150, auf dem Schwarzmarkt werden bis zu US$ 700,- geboten, ist dieses wohl nur für die zahlungskräftigsten NHL-Freunden erschwinglich.

Dies ist auch der NHL bewusst und so bot sie ihren eingefleischten Fans auf einem abgegrenzten Areal gleich neben dem Office Depot Center, der Heimat der Florida Panthers, ein besonderes Schmankerl. Museum, Playercardbörse, Autogrammstunden, Fanverkauf, Inlinehockeyrink sowie diverse Geschicklichkeitstest mit Schläger und Puck. Groß und Klein hatten ihre Freude an der sogenannten 'All Star Block Party'. Der Eintritt war für Besucher kostenlos und die NHL kam bei ihrem Ziel, den Eishockeysport auch den weniger Interessierten Floridanern näher zu bringen, einem großes Stück voran.

Mit den folgenden Bildern möchten wir auch den Lesern von eishockey.com einen kleinen Einblick in das Geschehen rund um das All-Star Game geben. Im Anschluss des Kaleidoskops finden sie ein von Bernd Rösch und Andreas Flierl geführtes Interview mit Colorados Toptorhüter Patrick Roy. (br)

Das Office Depot Center begrüßte einem in neuen Kleidern.
Geschmückt, war es schon von Weitem erkennbar, welches Großereignis es beheimaten sollte.
Zehn Meter hohe Eishockeyspieler 'bewachten' den Eingang zur All-Star Block Party und wiesen Besuchern den Weg.
Die 'Straße der Trophäen'.
Mehr oder weniger gut bewacht hinter Glasschaukästen standen Lady Byng Memorial Trophy und Co. (links) und selbstverständlich durfte auch das Ziel der Begierde eines jeden Eishockeyspielers, der Stanley Cup, nicht fehlen. (rechts)

 
Aus der 'Hockey Hall of Fame' in Toronto wurden auch 'Game Worn Jerseys' der Original Six Teams eingeflogen (links).
Weniger alt, aber ebenfalls in Deutschland nicht erhältlich: Die neue NHL LEGO-Serie, promoted durch einen lebensgroßen Eishockeyspieler gebaut aus den kleinen Steinchen.

 
Auch eine Zamboni aus den 50er Jahren wurde präsentiert. (links)
Häufiger genutzt wurde jedoch die Gelegenheit sich seine eigene Playercard herstellen zu lassen. (rechts)

 
Trippeln, Schuss und Tor. Manch kleiner Eishockeyfan hatte seine Freude in den aufgebauten Rinks (links)
Der Blick vom Office Depot Center auf das Hektargroße Areal der 'Block Party'. (rechts)

 
Kaum ein Durchkommen gab es, wenn sich auf der Tribüne der 'Hockey Heroes' aktuelle und ehemalige NHL-Stars aus den letzten 40 Jahren zur Autogrammstunde die Ehre gaben.
Manch ein nordamerikanischer Autogrammsammler, u.a. trafen wir zufällig Bekannte aus Vancouver, nahm alleine für diese 'Shows' Tausende von Kilometern Anreiseweg in den Süden Floridas auf sich. Wohlgemerkt ohne über eine Eintrittskarte für das All Star Game selbst, zu verfügen.

 
Neben diversen Eishockeyspielern, die sich sichtlich entspannt unter die Besucher mischten, trat am Sonntag Vormittag, Sheryl Crow vor geladenen Gästen auf und gab ein kurzes 'Stelldichein'.

 

Kurzinterview mit Patrick Roy
geführt von Andreas Flierl und Bernd Rösch
Patrick Roy(re.) mit Redakteur Andreas Flierl

Der wohl erfolgreichste Torhüter in der NHL-Historie, Colorados Patrick Roy, ansonsten eher ein exzentrischer Schlussmann und nicht unbedingt sehr nahbar, zeigte sich beim All-Star Wochende von seiner zugänglichen Seite:

Eishockey.com: Hallo Patrick. Genießt Du das Wochenende hier in Florida?

Roy: Aufgrund dessen, dass es zuletzt bei mir einige Up and Downs gab, machte ich mir meine Gedanken darüber, ob ich überhaupt spielen sollte. Aber in den letzten drei Wochen änderte ich meine Meinung. Schließlich ist es eine große Ehre von den Fans gewählt zu werden, die mich beim All-Star Game sehen wollen und ich war auch in den letzten Spielen wieder in Topform. Ich versuche mich hier zu entspannen und wieder Kraft für die kommenden Aufgaben zu tanken.

Eishockey.com: Das heißt du benutzt diese Abwechslung als Sprungbrett für konstantere Auftritte?

Roy: Schon die Nominierung war für mich ein erster Schritt. In den letzten 4, 5 Saisonspielen war ich gut und auch die gesamte Mannschaft scheint über ihr Tief hinausgekommen zu sein.

Eishockey.com: Wie entspannt Du hier bist, zeigt auch dass du deine Söhne mit in die Kabine gebracht hast. Das sind doch Deine Kinder, die sich hier streiten?

Roy: Ja, das sind meine Jungs. Denen gefällt es ebenso gut hier. Meine ganze Familie ist hier. Wir haben ein Haus in Palm Beach und ich habe den Aufenthalt auch genutzt um Golf zu spielen.

Eishockey.com: Wer ist denn der Lieblingstorhüter Deiner Jungs?

Roy: (lacht) Das solltet ihr sie mal selbst fragen.

Anm d. Red.: Der Aufforderung nachgehend blieben Roys Söhne eine Antwort schuldig. Entweder sie waren zu schüchtern oder hatten zu viel Respekt vor ihrem Vater.

Eishockey.com: Wie siehst Du selbst Deine Leistung im Vergleich zu denen Deiner Konkurrenten?

Roy: Alle Torhüter hier spielen sehr sehr gut. Das Spiel der Goalies hat sich sehr weiterentwickelt. Man muss viel mehr mitspielen, man ist stark mit eingebunden und die Zeiten, wo man nur den Puck fangen musste sind vorbei.

Eishockey.com: Hast Du die Spielstände Deiner Konkurrenten um die Torhüterwertung beim Skill Wettbewerb mitverfolgt.?

Roy: Nein, das habe ich nicht. Auch bei den letzten NHL-Auftritten schaute ich nicht auf das Scoreboard. Wie schon erwähnt ich versuche den Druck von mir zu nehmen und das hilft mir dabei.

Eishockey.com: Zum Abschluss noch eine Frage abseits des All Star Games. Denkst Du die Avalanche haben dieses Jahr eine Chance den Stanley Cup zu gewinnen?

Roy: (grinst breit. Kurz und bündig) Ja!

Eishockey.com: Hierzu wünschen wir Deinem Team viel Glück. Recht herzlichen Dank für dieses Gespräch. (br)

 

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