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nr.59 / dez. 2002 

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INTERVIEW
 
"Ich möchte mehr spielen und eine Nummer 1 sein."
 
David Aebischer(re.) mit unserem Redakteur Stefan Herget

Er trägt die Nummer 1 auf seinem Rücken, doch offiziell ist er bislang nur die Zwei bei der Colorado Avalanche. Aber der 24-jährige Schweizer Torhüter David Aebischer rechnet sich gute Chancen aus, in nächster Zukunft die Nachfolge des mittlerweile 37-jährigen Kanadiers Patrick Roy bei dem Spitzenclub der NHL anzutreten. Trotzdem ist ihm dieser Erfolg nicht zu Kopf gestiegen und so war es für ihn selbstverständlich sich mit den EISHOCKEY.COM Redakteuren Stefan Herget und Robin Patzwaldt bei deren Besuch in Denver in einem Restaurant zu treffen. Äußerst sympathisch beantwortete der junge Freiburger Fragen rund um seine Karriere und Themen der großen weiten Welt, sowie seines Gastgeberlandes USA.

Eishockey.com: Wie kam es zu Stande, dass du 1997 gedraftet wurdest?

Aebischer: Es gibt zwei oder drei Geschichten, welche die Leute über meinen Draft erzählen. Es gibt aber eine, die ich am meisten glaube. Als ich in Freiburg war hatte ich nie Kontakt zu irgendwelchen Scouts. Dann kam ein Journalist aus Montreal in die Skiferien und der kannte meinen Coach sehr gut und er hat zwei Spiele von mir gesehen, in denen ich gut gespielt habe und dann hat er mehrere Teams gefragt, ob sie mich kennen. Die meisten sagten Nein, aber eines sagte Ja und das war Colorado.

Eishockey.com: Du dürftest aufgrund deiner Entwicklung den Schritt auch nicht bereut haben, dass du so früh in die Staaten gegangen bist?

Aebischer: Überhaupt nicht, ich glaube es gibt viele Wege, die zum Erfolg führen und jeder muss selbst wissen, was für einen besser ist. Es war eine gute Zeit wegzugehen, etwas Neues zu sehen und eine neue Motivation zu haben. Von daher glaube ich für mich persönlich war es das Beste, die Schweiz zu verlassen.

Profil David Aebischer

geboren am 7. Februar 1978 in Fribourg(CH)
Colorados 7. Draft 1997 (161. insgesamt)

Spitzname: "Aebi"
Hobbys: Lesen, Kino, Mountainbiking
Musikrichtung: Alternative, Punk
Bücher: alles, was mich interessiert
Lieblingsfilm: Braveheart
Schauspieler: Samuel L. Jackson
Automarke: Chevrolet
Haustiere: keine
Websitetipp: www.davidaebischer.com
Urlaubsregion: Malediven
Lieblingsessen: Rösti
größter Erfolg: Stanley Cup Sieg 2001
größte Enttäuschung: Olympia 2002

Karrierestatistik:
                          Sp.  S   N   U  GAA  
1996-97  Fribourg    CH   10              3,54
1997-98  Chesapeake ECHL  17   5   7   2  3,35
         Wheeling   ECHL  10   5   3   1  3,19
         Hershey     AHL   2   0   0   1  3,76
         Fribourg    CH    1   1   0   0  1,00
1998-99  Hershey     AHL  38  17  10   5  2,45
1999-00  Hershey     AHL  58  29  23   2  3,31
2000-01  Colorado    NHL  26  12   7   3  2,24
2001-02  Colorado    NHL  21  13   6   0  1,88
2002-03  Colorado    NHL   8   2   6   0  2,36
(Stand 8.12.02)

Kontaktadresse David Aebischer Fanclub:
toidafc@davidaebischer.com

Eishockey.com: Hast du dich schnell hier eingelebt?

Aebischer: Nein, vor allem wenn du erwartest in der AHL zu spielen und du bist auf einmal in der East Coast Hockey League, von der du vorher nicht einmal wusstest, dass es sie gibt. Das war eine Zeit in der ich ab und zu dachte, wärst du lieber in der Schweiz geblieben. Es war zwar hart, aber gut für meine Entwicklung, ich habe viel in diesem Jahr gelernt.

Eishockey.com: Gefällt dir die Lebensart hier, die doch sehr konträr zur Schweiz ist?

Aebischer: Das schon, aber es ist etwas besser hier in Denver, denn es gibt ca. 2.000 Schweizer, die hier leben und dadurch habe ich gute Kontakte zu Schweizern und auch heimischen Produkten. Das hilft doch sehr.

Eishockey.com: Was gefällt dir an der Stadt Denver außerdem noch?

Aebischer: Das Wetter. Wir haben hier, glaube ich, 300 Tage pro Jahr Sonne. Die Berge sind nicht sehr weit und die Stadt ist nicht so groß und nicht zu klein. Das mag ich eigentlich an Denver.

Eishockey.com: Du hast schon viele große Städte hier in Nordamerika gesehen. Welche Städte favorisierst du noch?

Aebischer: Vancouver ist eine der schönsten Städte. Das ist meine Nummer 1 und die Nummer 2 wäre eher eine Stadt wie Boston.

Eishockey.com: Viele ausländische Spieler bleiben nach ihrer Karriere hier, nehmen sogar die Staatsbürgerschaft an. Hast du schon Vorstellungen, ob du irgendwann nach deiner Karriere auch hier bleiben willst oder wirst du eher in die Schweiz zurückkehren?

Aebischer: Es ist sehr früh für diese Frage. Wenn ich morgen eine Entscheidung treffen müsste, würde ich sicher zurückgehen. Wie es aber in 10 Jahren aussehen wird, kann ich noch nicht sagen, aber die Tendenz geht eher zur Rückkehr.

Eishockey.com: Du bist im dritten Jahr Backup in Colorado, hast viel Reisestress, musst immer fit sein, absolvierst aber nur ungefähr 20 Partien pro Saison und darfst den Rest nur zuschauen. Ist das nicht auch etwas frustrierend?

Aebischer: Frustrierend würde ich nicht sagen. Der beste Torhüter, den es vielleicht je gegeben hat, ist vor mir. Von daher ist es nicht frustrierend. Sicher möchte ich mehr spielen und eine Nummer 1 sein. Aber es gefällt mir hier, die Organisation gefällt mir und es ist ein gutes Team, das jedes Jahr den Stanley Cup gewinnen kann. Ich glaube, das ist sehr viel Wert. Darum lieber hier zwei Jahre mehr Backup sein, als vier oder fünf Jahre Nummer 1 in einer Mannschaft, die nie die Playoffs erreicht.
 

Eishockey.com: Hast du dir ein Ziel gesetzt, bis zu dem du Nummer 1 sein willst?

Aebischer: Ich werde dieses Jahr fertig spielen und dann wird Patrick wieder eine Entscheidung treffen, ob er noch eine Saison aktiv sein wird oder nicht. Sie haben in Colorado viel Vertrauen zu mir, das sieht man und dieses Spieljahr bin ich schon mehr im Einsatz. Ich gehe davon aus, dass sie mich aufbauen wollen für das nächste Jahr.

Eishockey.com: Aber Zusagen hast du nicht bekommen, dass sie mit dir planen?

Aebischer: Nein, das erwarte ich auch nicht, weil es absolut nicht üblich ist in diesem Geschäft.

Eishockey.com: Wenn du die Möglichkeit hättest es dir auszusuchen, könntest du dir vorstellen, für ein anderes Team außer den Avs zu spielen, zum Beispiel für irgendwelche Lieblingsteams?

Aebischer: Die Original Six Teams wären natürlich schon interessant, aber zur Zeit möchte ich aber hier bleiben, weil es mir sehr gut gefällt. Die Stadt und das Wetter sind super. Die Mannschaft kommt hervorragend miteinander aus.

Eishockey.com: Aber die Gefahr besteht natürlich, dass man in der NHL von heute auf morgen getradet wird und zu einem anderen Team in eine andere Stadt muss. Wie geht man damit um?

Aebischer: Überhaupt nicht, das verdängt man weitgehend, weil sonst denkt man nur an das. Man kann kein Haus kaufen, man kann das nicht machen oder jenes. Es würde einen zu sehr einschränken. Man lebt sein Leben und wenn es passiert, passiert es eben.
 
"... in der Mannschaft hier in Denver sind alle gleich."

Eishockey.com: Wenn du einmal zurückdenkst an deinen Start in Denver. Wie wurdest du aufgenommen von den vielen Stars?

Aebischer: Da gab es nichts zu bemängeln. Ich habe zuvor schon drei Trainingscamps mit der Mannschaft absolviert und war in den vorausgegangenen Playoffs dritter Mann, so dass es schon Kontakte gab, das hat einiges erleichtert. Und ob du nun ein Star bist oder nur gelegentlich spielst, in der Mannschaft hier in Denver sind alle gleich. Das ist unheimlich wichtig für den Teamgeist.

Eishockey.com: Dann hattest du auch keine Hemmungen, als du ihnen das erstes Mal begegnet bist?

Aebischer: Beim ersten Mal schon, im ersten Trainingscamp, da war ich sehr nervös und habe nicht viel gesagt. Da musste ich erst einmal begreifen, dass ich mit Roy, Sakic und Forsberg in einer Kabine sitze.

Eishockey.com: Haben die Spieler eigentlich auch privaten Kontakt?

Aebischer: Die jungen Spieler haben mehr Kontakt zueinander und die Älteren mit Familie. Ich denke, das ist in jeder Mannschaft gleich. Wenn wir dann unterwegs sind auf einem Roadtrip, dann unternehmen wir schon viele Sachen gemeinsam.

Eishockey.com: Wie und wo wohnst du und die anderen Spieler?

Aebischer: Alle die Familie besitzen, wohnen eher im Süden oder in Cherry Hills und haben ein Haus, während die Singles und Jungen näher am Stadion in einem Appartement in der Downtown wohnen.

Eishockey.com: Wie sieht der Tagesablauf so bei dir aus?

Aebischer: Ich stehe um 7.30 Uhr auf, frühstücke und fahre anschließend in die Arena. Dort ist Stretching und Umziehen angesagt, gegen 10 Uhr geht es raus auf das Eis zum Training. Wenn ich nicht spiele, bleibe ich eine Stunde, andernfalls 20 Minuten. Dann haben wir eine Besprechung über den Gegner. Anschließend geht es nach Hause, dort ein leichtes Essen zu sich nehmen und danach noch für zwei Stunden hinlegen. Jeder handhabt das etwas verschieden. Vor der Fahrt ins Stadion wird noch eine Kleinigkeit gegessen und zwei Stunden vor dem Spiel müssen wir zur Vorbereitung im Stadion sein.

Eishockey.com: Nachdem du letzte Saison mit dem besten Gegentorschnitt aller NHL-Torhüter eine starke Bilanz vorweisen konntest, bist du dieses Jahr mit fünf Niederlagen gestartet. Hast du irgendwelche Erklärungen dafür, warum es bisher weniger gut läuft?

Aebischer: Ich glaube nicht, dass ich schlecht gespielt habe, aber wie man sieht, hat die ganze Mannschaft ein paar Probleme und ungewöhnlich viele Tore bekommen. Defensiv wird einfach nicht gut gespielt, so haben wir schon häufiger mehr als drei Tore kassiert und schließlich einige Partien in der Verlängerung verloren. Wir haben gekämpft, aber nicht als Mannschaft gespielt und dann ist es für einen Torhüter natürlich auch schwierig.

Eishockey.com: ... da tut so ein Shutout gegen Chicago (Anm. vom 25.11.2002) schon gut?

Aebischer: (lacht) sehr gut, sehr gut.
 

Eishockey.com: Die NHL hat wieder Regeln geändert, damit mehr Tore fallen. Was hältst du als Torhüter davon, da es deine Aufgabe ist Tore zu verhindern?

Aebischer: Die NHL muss sehen, dass die Spieler immer athletischer und besser werden, so auch die Torhüter. Sie haben versucht an der Ausrüstung viel zu ändern, die Größe der Schoner zu reglementieren usw. und ich glaube sie haben sich damit ein Bein gestellt. Denn die Ausrüstung ist jetzt wesentlich leichter und die Torhüter sind so beweglicher, schneller und damit besser als vorher. Was die neuen Regeln bei den Fouls angeht, finde ich das tendenziell gut, aber es wird auch sehr viele Schwalben geben, damit Strafen herausgeholt werden.

Eishockey.com: Bei allen Teams in der NHL kann man die Rückennummer wählen. Hat es eine besondere Bedeutung, warum du die 1 gewählt hast oder hat sich das eher so ergeben?

Aebischer: Ich bekam die Nummer 1 im Trainingscamp und das hat mir durchaus gefallen. Vorher hatte ich die 34, aber ich habe nicht gewechselt, als ich gefragt wurde. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich die 40 genommen, wie in der Schweizer Nationalmannschaft, doch die hatte schon Alex Tanguay und so habe ich die 1 behalten.

Eishockey.com: Die deutschen Talente stehen im Blickpunkt der NHL, aber außer dir und Martin Gerber in Anaheim haben Schweizer Spieler derzeit keine guten Karten, obwohl in der Nationalmannschaft doch große Erfolge Ende der 90er Jahre zu verbuchen waren. Hat das Schweizer Eishockey wieder etwas an Qualität eingebüßt?

Aebischer: Nein, das glaube ich nicht. Die Spieler werden besser und auch die Schweizer werden besser, aber ich weiß auch nicht, warum sich nicht mehr Schweizer hier durchsetzen. Vielleicht liegt es an der Mentalität, es gehört schließlich einige Zeit dazu, den Durchbruch hier zu schaffen. Einige scheuen vielleicht den Weg herüber, denn man macht auch in der Schweiz sehr viel Geld. Aber wenn es geklappt hat, dann zahlt es sich vier- oder fünffach aus.

Eishockey.com: Hast du zu Martin Gerber Kontakte?

Aebischer: Ja, wir kennen uns gut von der Nationalmannschaft und sind auch im Sommer zusammen im Trainingslager.

Eishockey.com: Deine Popularität in der Schweiz ist gewachsen und dein Ansehen wächst. Dabei wirst du auch automatisch zum Vorbild für Kinder oder Jugendliche. Wächst dadurch nicht die Gefahr, dass man Starallüren an den Tag legt?

Aebischer: Ich glaube nicht, dass ich mich in irgendeiner Weise verändert habe. Ich finde es toll, wenn jemand zu dir kommt und sagt, dass er dich mag und glaubt dass du ein guter Torwart bist. Ein Problem habe ich damit noch nie gehabt.

Eishockey.com: Wirst du auf der Straße erkannt, wenn du dich in der Öffentlichkeit bewegst?

Aebischer: Ab und zu. Es kommt aber immer darauf an, wo du gerade bist und wie du angezogen bist. Die Leute kennen dich schon. Besonders auffällig ist, wenn du mit deiner Kreditkarte zahlst und sie sehen den Namen darauf, dann wissen sie wer du bist ...

Eishockey.com: ... dann gibt es auch keine Probleme mit dem Zahlen?

Aebischer: (lacht) Ja, genau.
 
"... ich kaufe, was ich brauche."

Eishockey.com: Du verdienst sehr gut und gehst trotzdem bescheiden mit Geld um, so fliegst du lieber Touristen- als Businessklasse. Was sind deine Beweggründe dafür und gerät man nicht in Versuchung dem Konsum zu verfallen?

Aebischer: Ja, sicher. Ich lebe sehr gut und leiste mir einige Sachen. Wenn ich etwas kaufe muss ich nicht überlegen, ob ich mir es leisten kann oder nicht. Aber ich kaufe, was ich brauche und nicht einfach 15 Uhren oder 10 Paar Schuhe im Monat. Ich denke natürlich auch daran, was passiert, wenn ich meine Karriere plötzlich beenden muss. Von dem her muss man auch etwas Geld zur Seite legen.

Eishockey.com: Olaf Kölzig zum Beispiel nutzt seinen Bekanntheitsgrad und Status, um sich stark im wohltätigen Bereich zu betätigen. Engagierst du dich auch in diesem Spektrum oder gibt es Dinge, die dir wichtig sind?

Aebischer: Da gibt es sehr viele Sachen. Aber man braucht Zeit, um so etwas aufzubauen und die richtigen Leute, die sich darum kümmern. Wenn ich etwas mache, dann wird es in der Schweiz sein, aber ich glaube ich brauche noch etwas Zeit, um noch bekannter zu sein, denn je besser dein Name ist, umso leichter kannst du Dinge realisieren. Aber ich gehe jetzt schon in Freiburg zu Besuchen in Behindertenheime und will dadurch einigen Menschen Freude bereiten.

Eishockey.com: Von Patrick Roy ist bekannt, dass er Playercards sammelt. Gehst du diesem Hobby auch nach?

Aebischer: Wir in Europa sind nicht mit den Playercards aufgewachsen. Wir hatten die Bücher mit den Klebebildern und in Nordamerika gibt es eben die Playercards, von dem her habe ich keine Beziehung dazu. Es ist schon schön eine Karte von dir zu haben und zu sehen, doch es ist uns ein bisschen fremd, die zu sammeln, obwohl es sie jetzt in Europa auch gibt.

Eishockey.com: Apropos Hobbys. Als Schweizer kannst du sicher Ski fahren und du hast hier die Berge vor der Haustür. Darfst du wegen der großen Verletzungsgefahr überhaupt Ski fahren?

Aebischer: Ich weiß eigentlich gar nicht, ob wir Ski fahren dürfen, denn ich fahre seit ca. acht Jahren nicht mehr, weil mir, wie du gesagt hast, die Verletzungsgefahr zu groß ist und es ist es nicht wert, seine Karriere auf das Spiel zu setzen.

Eishockey.com: Der Nationalstolz ist in den USA sehr ausgeprägt und wird auch bei den Sportveranstaltungen durch das Singen der Nationalhymne gepflegt. Viele Europäer haben ein Problem damit. Wie siehst du das?

Aebischer: Für mich ist es schwierig das zu kritisieren, denn ich lebe hier, aber ich würde sagen einige gehen schon etwas zu weit mit dem Nationalstolz. Wenn man überall nur amerikanische Flaggen sieht und nichts anderes, dann meint man Amerika ist die Welt.

Eishockey.com: Das hat sich seit dem 11. September 2001 sicherlich verstärkt. Wie hast du diesen Tag eigentlich selber erlebt?

Aebischer: Wir waren zu diesem Zeitpunkt in Schweden im Hotelzimmer und haben Karten gespielt. Wir hatten CNN eingeschaltet, als das zweite Flugzeug live in den Tower flog. Wir waren alle geschockt und konnten es nicht so recht glauben, was da passiert.

Eishockey.com: Du bist auch politisch interessiert. Wie siehst du die amerikanische Außenpolitik seit diesen Anschlägen?

Aebischer: Ich stimme nicht immer hundertprozentig mit ihnen überein. Sie laufen mehr und mehr Gefahr sich unbeliebter zu machen, auch in Europa und das macht uns Sorgen, weil wir hier leben.
 

Eishockey.com: Viele Leute haben seitdem Flugangst und ihr seid auf das Flugzeug angewiesen. Hat sich für dich dadurch irgendetwas geändert?

Aebischer: Nein, ich steige genauso wie vorher in das Flugzeug. Bei den Avs haben wir eine Chartermaschine, so dass du jeden kennst, der darin sitzt und von daher hast du keine Angst, dass etwas passieren könnte. Das ist das Gleiche wie bei einem Trade, du kannst nicht negativ denken, wenn du jede Woche zwei bis drei Flüge hast.

Eishockey.com: Werden von der Mannschaft auch Strecken im Bus zurückgelegt?

Aebischer: Von Denver aus lässt sich da wenig machen, aber auf einem Roadtrip zum Beispiel von Edmonton nach Calgary oder umgekehrt schon. Das sind so Strecken, die mit dem Bus zurückgelegt werden.

Eishockey.com: In den Hotels auf den Auswärtstouren, gibt es feste Zimmerpartner, die ihr euch aussuchen könnt oder wechselt das von Mal zu Mal?

Aebischer: Ich war lange mit Stephane Yelle zusammen, der jetzt in Calgary ist und nun ist Jeff Shantz mein Zimmerpartner. Aussuchen können wir uns das nicht, das wird immer von der Teamleitung eingeteilt.

Eishockey.com: Für welche Sportart in Europa oder Nordamerika interessierst du dich noch?

Aebischer: Ich mag American Football, bei Baseball oder Basketball habe ich etwas Mühe, mich zu begeistern. Ab und zu verfolge ich auch die Fußball-Bundesliga und die Formel 1, aber vor allem dann, wenn ich in der Schweiz bin.

Eishockey.com: David, wir bedanken uns für dieses ausführliche und offene Gespräch und wünschen dir für die Zukunft alles Gute. (sth)

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