NHL-Eishockeymagazin
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nr.58 / nov. 2002 

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ZAHLEN UND FAKTEN
 
Tore, Größen und Nationalitäten

von Stefan Herget

Mario Lemieux - seinem Spiel kommen die Regeländerungen zu Gute

Über 10 Prozent der 1.230 Saisonspiele sind im Oktober absolviert worden und erste Tendenzen zeigen sich auf, wie sich die Verschärfung der Spielstrafen auf das Geschehen in der NHL auswirken. Aber auch die neuesten Statistiken über die Alters-, Größen und Gewichtsstrukturen der Teams, sowie die Verteilung der Nationalitäten der Akteure werden zu Beginn des Spieljahres immer wieder mit dem neuesten Stand präsentiert.

Positive Auswirkung der Änderungen

Die absolvierten Partien der NHL haben bislang mehr Offensive, sowie ein schnelleres Spiel und frühzeitigeres Ende aufgezeigt. Ein Ergebnis der strikten Durchsetzung der Regeländerungen durch die Offiziellen, die Behinderungen in einem größeren Ausmaß als bisher ahnden und den schnelleren Vollzug der Wechsel durchziehen.
Nachdem die durchschnittliche Quote an Torerfolgen in den letzten Jahren zunehmend sank und zuletzt bei 5,3 Treffern pro Spiel lag, stieg sie in den ersten Wochen auf 5,7 Tore pro Begegnung. 'Ich liebe die neuen Regeln', schwärmte Center Joe Sakic von der Colorado Avalanche gegenüber der Denver Post. 'Fans wollen Tore sehen, sie wollen Offensive sehen und sie wollen Schnelligkeit sehen.' Alles das kriegen sie nun mehr geboten, denn die Schiedsrichter greifen rigoroser durch. Als Folge werden die Spieler in der Defensive vorsichtiger und die Stürmer mutiger.
Trotzdem haben sich viele schon auf die neuen Gegebenheiten eingestellt, denn die Anzahl der Strafzeiten ist nicht wesentlich höher als im Vorjahr. Während die Unparteiischen bisher 14,3 Strafen pro Spiel (effektiv 32,5 Minuten) verhängt haben, lag der Durchschnitt in 2001-02 bei 13,3 (31,1). Es fällt allerdings auf, dass mehr als die Hälfte der Strafen nunmehr wegen Behinderungsfouls (Behinderung, Haken, Beinstellen etc.) ausgesprochen werden und es letzte Saison nur annähernd 40 Prozent der Fälle ausmachte.

Zusätzlich und das in einer Zeit, wo der amerikanische Profisport wegen zu langer Übertragungszeiten vermehrt in der Kritik steht, also zum richtigen Moment, wurden die Vorgaben für die Durchführung der Reihenwechsel angepasst. Die Partien sollen nicht nur intensiver, sondern auch vom Ablauf schneller werden. So wurde die durchschnittliche Spieldauer bislang um 16 Minuten auf 2 Stunden und 19 Minuten gedrückt.

Hier ein kurzer Überblick, wie sich die neuen Regeln auf den Spielbetrieb auswirken:

- Die Anzahl der Shutouts fiel um 67 Prozent, von 18 auf sechs.
- Die Anzahl der Drittel ohne Tore fiel von 68 auf 50.
- Die Anzahl der Drittel, in denen ein Team drei oder mehr Tore erzielte, stieg von 96 auf 114.
- Die Anzahl der Powerplaysituationen pro Partie stieg von 10,2 auf 11,7.
- Die durchschnittliche Spieldauer ohne Verlängerung sank um 16 Minuten auf 2 Stunden und 19 Minuten.
- Am 15. Oktober beendeten die Edmonton Oilers und die Dallas Stars ihre Begegnung nach 2 Stunden und 5 Minuten.
- Die durchschnittliche Spieldauer mit Verlängerung fiel um 17 Minuten auf 2 Stunden und 27 Minuten.
- Am 26. Oktober beendeten die St. Louis Blues und die Calgary Flames ihre Begegnung trotz Overtime in 2 Stunden und 15 Minuten.
- 88 Prozent der Partien waren spätestens nach 2 Stunden und 30 Minuten beendet.

            Spieler aus (in %)
Saison    Kanada   USA   Andere

1971-72    94,4     3,8    1,8
1981-82    81,8    10,0    8,2
1982-83    82,5     9,0    8,5
1983-84    78,3    13,0    8,7
1984-85    77,6    13,2    9,2
1985-86    75,7    14,8    9,5
1986-87    76,5    14,9    8,6
1987-88    77,5    14,8    7,7
1988-89    75,7    14,7    9,6
1989-90    72,0    16,0   12,0
1990-91    72,7    16,1   11,2
1991-92    71,2    16,9   11,9
1992-93    66,2    16,6   17,2
1993-94    64,2    17,1   18,7
1994-95    62,3    17,9   19,8
1995-96    61,5    17,7   20,8
1996-97    60,8    16,9   22,3
1997-98    61,4    16,1   22,5
1998-99    61,1    15,0   23,9
1999-00    56,3    16,0   27,7
2000-01    53,2    15,0   31,8
2001-02    52,3    14,1   33,6
2002-03    53,6    13,0   33,3

Zahl der Europäer sank erstmals

Zum ersten Mal seit 1996-97 erleben die Kanadier wieder einen Zuwachs unter den NHL-Spielern, während sich die Anzahl der US-Amerikaner erneut reduzierte und entwickelte sich nach 12 Jahren Jahr für Jahr Zuwachs die Gruppe der Nicht-Amerikaner, meist Europäer, auch geringfügig nach unten. Basierend auf den Spielerkadern der 30 Teams aus der Eröffnungswoche, sind 53,6 Prozent(383) der Akteure in Kanada, 33,3(238 Europäer/23 andere) nicht in Nordamerika und nur noch 13,0(93) in den USA geboren. Damit ist die Zahl der Spieler aus der alten Welt um drei gesunken.

Die Aufteilung der neben Kanada und USA weiterhin vertretenen Nationen sieht wie folgt aus (richtet sich nach dem Geburtsland!): 59 Tschechen, 49 Russen, 44 Schweden, 36 Finnen, 21 Slowaken, 5 Deutsche (Marco Sturm, Dennis Seidenberg, Jochen Hecht, Uwe Krupp, Dany Heatley), 5 Letten, 3 Ukrainer, 2 Litauer, 2 Polen, 2 Schweizer (David Aebischer, Martin Gerber), 1 Österreicher (Reinhard Divis), 1 Weißrusse, 1 Brasilianer, 1 Bruneier, 1 Engländer, 1 Kasache, 1 Nordire, 1 Norweger, 1 Südafrikaner (Olaf Kölzig) und 1 Südkoreaner.

Eishockeyhochburg Ontario

Von den 383 kanadischen NHL-Spieler kommen alleine insgesamt 157 aus der Provinz Ontario. Immerhin 75 stammen aus dem französischen Teil Quebec, gefolgt von 58 aus Alberta und jeweils 33 aus British Columbia, sowie Saskatchewan. Nur einer ist in den Northwest Terriories beheimatet.
Die Chicago Blackhawks, die Colorado Avalanche, die Montreal Canadiens, sowie die St. Louis Blues haben mit jeweils 17 die meisten Ahornblätter in ihren Reihen. Die wenigsten haben die Carolina Hurricanes mit nur acht Aktiven aus diesem Land. Als Ausgleich verfügen die Canes über die meisten US-Amerikaner mit sieben an der Zahl, während Ottawa und Florida keinen Einzigen in ihren Reihen haben.
Minnesota ist der US-Bundesstaat, der mit 19 Aktiven, gefolgt von Massachusetts(15), Michigan(12) und New York(12), derzeit die größte Anzahl an NHL-Spielern hervorbringt. Der Bundesstaat Colorado besitzt trotz der Voraussetzungen als klassische Wintersportgegend nur einen Spieler, ebenso wie die heißeren Gefilden Kalifornien und Florida.

           durchschnittliche(s)
Saison     Größe  Gewicht Alter

1981-82    1,83    85,2    25,3
1982-83    1,83    85,4    25,7
1983-84    1,83    85,7    25,8
1984-85    1,84    85,7    25,4
1985-86    1,83    86,1    25,4
1986-87    1,84    86,5    25,1
1987-88    1,84    86,8    25,1
1988-89    1,84    87,4    25,8
1989-90    1,83    87,8    26,3
1990-91    1,83    87,9    26,2
1991-92    1,85    88,0    26,6
1992-93    1,84    87,9    26,7
1993-94    1,84    88,0    26,8
1994-95    1,86    89,0    27,4
1995-96    1,86    88,9    27,0
1996-97    1,87    89,7    26,9
1997-98    1,87    90,7    27,0
1998-99    1,86    91,1    27,3
1999-00    1,86    90,3    27,2
2000-01    1,86    91,6    27,8
2001-02    1,87    90,7    27,5
2002-03    1,87    92,4    28,1

Größer, schwerer und älter

Die Akteure in der NHL werden zunehmend schwerer und älter. Erstmals ist das Durchschnittsalter auf über 28 Jahre und das Durchschnittsgewicht auf über 92 Kilogramm angestiegen. Vergleicht man die Situation mit vor 20 Jahren, dann muss man feststellen, dass die Spieler heute fast drei Jahre älter und sieben Kilogramm schwerer sind. Dagegen ändert sich die Größe der Spieler kaum. Der Wert bewegt sich seit 1994 konstant um die 1,86 Meter.

Interessant sieht die ganze Statistik dann nach Teams aus. Die sieben schwersten Mannschaften kommen angeführt von den Washington Capitals, den Philadelphia Flyers und den Florida Panthers allesamt aus dem Osten. Auf Platz Acht folgt mit den Vancouver Canucks der erste Verteter aus dem Westen. Nicht nur mit 2,06 Meter der größte Spieler, sondern mit 117,8 Kilogramm auch der schwerste ist Zedno Chara von den Ottawa Senators.
Mit 15 Spieler, die 30 Jahre oder älter sind, stellen die Chicago Blackhawks mit einem Durchschnittsalter von 30,8 Jahren die 'erfahrenste' Mannschaft. Am Jüngsten sind die Florida Panthers mit im Schnitt gerade einmal 25 Lenze.

Tendenzen zeigen sowohl die Regeländerungen, als auch die neuen Zahlen über die körperlichen Voraussetzungen der Spieler in dieser jungen Saison auf. So ist das stetig zunehmende Gewicht durchaus ein Indiz für ein immer kraftvolleres Eishockey in der NHL. Trotz aller Zahlen und Fakten, die in der Analyse durchaus interessant sein können, wird das Geschehen auf dem Eis zum Glück nicht durch Statistiken, sondern immer noch durch Pässe und Tore entschieden. Hierbei spielt es in aller Regel keine Rolle, wie alt, groß oder schwer jemand ist, sondern wie er seine Leistung Abend für Abend abrufen kann. Auf jeden Fall wurden anscheinend die Rahmenbedingungen dafür durch die Regeländerungen weiter verbessert. (sth)

                        durchschnittliche(s)
Team            Größe     Gewicht  NHL       Alter  NHL

Anaheim         1,86       92,0    19.       27,7   18.
Atlanta         1,86       94,2     5.       27,5   20.
Boston          1,88       93,8     8.       28,0   16.
Buffalo         1,85       92,9    14.       26,6   27.
Calgary         1,83       90,6    24.       27,2   23.
Carolina        1,86       92,4    17.       28,8    9.
Chicago         1,84       89,7    28.       30,8    1.
Colorado        1,87       91,5    20.       27,5   20.
Columbus        1,85       90,6    24.       28,7   10.
Dallas          1,86       92,4    17.       30,3    2.
Detroit         1,83       89,7    28.       29,9    3.
Edmonton        1,86       91,5    20.       26,5   29.
Florida         1,88       94,7     3.       25,0   30.
Los Angeles     1,85       92,9    14.       28,3   12.
Minnesota       1,86       87,4    30.       28,1   15.
Montreal        1,86       90,1    26.       29,8    4.
Nashville       1,84       91,5    20.       27,1   24.
New Jersey      1,83       91,1    23.       28,9    8.
NY Islanders    1,89       94,7     3.       27,6   19.
NY Rangers      1,88       94,2     5.       29,7    5.
Ottawa          1,85       93,3    10.       26,8   25.
Philadelphia    1,88       95,1     2.       28,2   14.
Phoenix         1,87       93,3    10.       27,8   17.
Pittsburgh      1,87       94,2     5.       28,6   11.
San Jose        1,85       93,3    10.       27,5   20.
St. Louis       1,84       90,1    26.       29,6    6.
Tampa Bay       1,88       92,9    14.       26,7   26.
Toronto         1,85       93,3    10.       29,5    7.
Vancouver       1,84       93,8     8.       26,6   27.
Washington      1,85       96,0     1.       28,3   12.


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