NHL-Eishockeymagazin
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nr.57 / okt. 2002 

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INFO 2002/03
 
Serien, Kurioses oder Meilensteine
Fakten zur Saison 2002-03

von Stefan Herget

Curtis Joseph
Nicht nur die Einschätzungen der neu zusammngestellen Teams spielt vor dem Saisonauftakt eine Rolle, sondern auch die Geschichten, Fakten und Informationen zu Serien, Kuriosem oder Karriere-Meilensteinen, die wieder zu erwarten sind bzw. eintreten können. Es folgt ein Überblick über Begebenheiten und Eventualitäten der kommenden Spielzeit.

Bourque, Hasek ... Cujo?
In den beiden vergangenen Playoffs hat jeweils ein älterer Spieler seinen langjährigen Traum von Stanley Cup Gewinn verwirklicht und anschließend seine Karriere beendet. Ray Bourque schaffte 2001 den Coup mit der Colorado Avalanche in seiner 22. NHL-Saison und schloss sein Kapitel als der punktbeste Verteidiger aller Zeiten und 2002 verwirklichte Dominik Hasek im Gehäuse der Detroit Red Wings seinen Traum, den ältesten Pokal des Profisports in die Höhe zu halten. Nun schickt sich sein 35-jähriger Nachfolger Curtis Joseph nach 13 vergeblichen Versuchen an, es dem Tschechen nachzutun.

Geschichte schreiben
... will die Colorado Avalanche, in dem sie zum neunten Mal in Folge ihre Divison gewinnen und damit einen neuen NHL-Rekord aufstellen. Das einzige Team, das dieses Kunststück auch acht Mal in Folge zu Stande brachte, waren die Montreal Canadiens in den Jahren von 1975 bis 1982.
Colorados Serie begann 1995, damals gewannen sie noch als Quebec Nordiques die Northwest Division. Nach dem Umzug in die Rocky Mountains holten sie 1996, 1997 und 1998 die Meisterschaft in der Pacific Division, ehe sie wieder in den Nordwesten wechselten und dort bis zur letzten Saison siegreich waren. Bei der Konkurrenz aus Vancouver, Calgary, Edmonton und Minnesota glaubt niemand so recht daran, dass die Erfolgsgeschichte nicht auch heuer seine Fortsetzung findet.

Begehrte Karten
Das Pepsi Center, die Heimstätte der Colorado Avalanche ist einschließlich der Playoffs seit 336 Begegnungen immer ausverkauft und damit hält das Team die momentan längste Serie in der NHL. Seit dem 9. November 1995 während der ersten Saison in Denver, damals noch in der alten McNichols Arena, blieb kein Platz unverkauft. Und auch die Aussichten in 2002-03 sind schlechte für Kurzentschlossene: Die Avalanche meldete bereits am ersten Tag des Vorverkaufs, dass fast alle Spiele ausverkauft sind. Der Stanley Cup Champion Detroit folgt seit dem 10. Dezember 1996 mit 277 Partien auf Rang 2, während die Dallas Stars seit dem 24. Oktober 1998 und 190 Begegnungen offiziell voll besetzt sind.
Auch die neuen Franchises aus Minnesota und Columbus brauchen sich in der Kategorie 'Zuschauerinteresse' nicht zu verstecken: Bei den Wild gab es 2001-02 kein einziges zurückgebliebenes Ticket und die Blue Jackets verkündeten 56 Spiele in Folge ausverkauftes Haus. Bis auf die ersten beiden Auftritte der Maple Leafs im Oktober 2001 gab es auch im Air Canada Centre zu Toronto an den Schaltern keine Karten mehr und dieser Trend wird sich wohl weiter fortsetzen.

Mehr Meilensteine für Roy & Co.?

Patrick Roy

Torhüter Patrick Roy von der Colorado Avalanche wird weiter Jagd auf Meilensteine seiner Karriere machen. Mit derzeit 966 absolvierten Partien strebt er als erster Goalie die 1.000er Marke an. Ebenfalls vor dieser Grenze stehen die Spieler Craig Berube(999; Calgary), Don Sweeney (985; Boston), Rod Brind'Amour (983; Carolina), Jeremy Roenick (983; Philadelphia), Fredrik Olausson (978; Anaheim), Eric Desjardins (971; Philadelphia), Scott Young (970; Dallas), Mike Modano (946; Dallas), Paul Ranheim (945; Philadelphia), Gary Roberts (943; Toronto), Bob Probert (935; Chicago) und Mats Sundin (930; Toronto). 1.500 Spiele werden voraussichtlich Dave Andreychuk (1.443; Tampa Bay) und Phil Housley (1.437; Chicago) erreichen.
Ihr 500. NHL-Tor werden wohl Joe Nieuwendyk (494; New Jersey), Joe Sakic (483; Colorado), Jaromir Jagr (470; Washington) und Pierre Turgeon (468; Dallas) erzielen, während Mario Lemieux (947; Pittsburgh) und Doug Gilmour (945; Montreal) ihren 1.000ten Assist feiern wollen. Den 1.000ten Scorerpunkt streben Mike Modano (977; Dallas), Joe Nieuwendyk (967; New Jersey), Kirk Muller (953; Dallas), sowie Mats Sundin (942; Toronto) an.

'Iron Man' Amonte
Sein Wechsel von den Chicago Blackhawks zu den Phoenix Coyotes in diesem Sommer tut seiner Serie keinen Abbruch. Stürmer Tony Amonte ist mit derzeit 410 absolvierten Spielen in Folge der 'Iron Man'(Eisenmann) der NHL. Keine Verletzung, keine Erkrankung oder taktische Variante hat ihn seit dem 1. Oktoner 1997 eine einzige Partie seines Teams verpassen lassen. Es folgen ihm Robert Svehla mit 300 und Jonas Hoglund mit 253, beide von den Toronto Maple Leafs, sowie Greg Johnson von den Nashville Predators mit 246 und Miroslav Satan von den Buffalo Sabres mit 245 Spielen.

Enger Wettstreit
Um sich letzte Saison für die Playoffs zu qualifizieren, benötigte man im Osten 87 und im Westen sogar 94 Punkte. Der Abstand zwischen den Zweitplatzierten Colorado und dem Zehnten Dallas betrug gerade einmal neun Punkte. Zwei Spieltage vor dem Ende war es im Osten so eng, dass die New York Islanders für einen Platz als Zweiter bis Siebter in Frage kamen und im Westen sich fünf Teams um Platz Vier bis Acht stritten. Ob dieses Mal auch nur wenige Punkte den Unterschied machen?

Etwas andere Fortbildung
Zwei NHL Torhüter haben ihre Klasse auf dem Eis schon unter Beweis gestellt, doch das ist ihnen anscheinend nicht genug, so dass sie diesen Sommer ganz ungewöhnliche Trainngseinheiten durchzogen. Pittsburghs Johan Hedberg ließen sich von einem Hypnotiseur unterrichten und belehren, wie er Spielsituationen besser einschätzen kann und seine Emotionen besser in den Griff bekommt. Bostons John Grahame unterzog sich auf den Philippinen intensiven Studien der asiatischen Kampftechnik Jeet Kune Do, um seine Koordination der Hände im Zusammenspiel mit den Augen zu verbessern. Mal sehen, ob das außergewönliche Training Früchte trägt.

Kalifornien hofft
... dass die Mighty Ducks of Anaheim ihre namhaften Verstärkungen mit Adam Oates und Peter Sykora den Erfolg zurückbringen und neben den San Jose Sharks, die in den letzten sieben Spielzeiten jeweils ihre Punktausbeute verbessern konnten, und den Los Angeles Kings, die zum vierten Mal in Folge 90 Punkte und mehr anstreben, in die Playoffs einziehen werden. Damit wären zum ersten Mal in der Geschichte der NHL drei Mannschaften aus dem sonnigen südwestlichen Bundesstaat gleichzeitig im Kampf um den Stanley Cup vertreten.

Feuer ins Öl

Bobby Holik

... haben die New York Rangers in die Rivalität mit ihren Nachbarn aus dem Vorort New Jersey und Long Island gegossen. Bryan Trottier, ein wichtiger Leistungsträger während der Islanders Dynastie Anfang der 80er Jahre und damit großer Sympathieträger unter den Fans von der 'langen Insel', wurde neuer Coach der Rangers. Bobby Holik, seit 1993 ein Weggefährte der Devils und damit bislang ein beliebter Akteur der Devils-Fans, zog als Free Agent über den Hudson River zum Lokalrivalen. Außerdem sicherten sich die Blueshirts aus Manhattan mit dem Spieler Darius Kasparitis und dem Manager Gordie Clark die Dienste zweier weiterer ehemaliger Islanders. Im November, genauer am 21. gegen New Jersey und am 23. gegen die Islanders gibt es die mit Spannung erwarteten ersten Derbies der Rangers in der Saison.

Spitzenteams mit Neulingen
Bryan Trottier ist nicht der einzige Newcomer auf dem Trainerposten. Mike Babcock in Anaheim, Bruce Cassidy in Washington, Dave Tippett in Dallas und nicht zuletzt Dave Lewis beim Titelverteidiger Detroit absolvieren ihre Debuts als verantwortliche Männer hinter der Bande. Seit 1926 hat es nur zehn Mal ein Neuling als Cheftrainer geschafft, den Stanley Cup zu gewinnen. Allein vier Mal war der Glückliche Übungsleiter der Montreal Canadiens, nämlich Toe Blake in 1955-56, Claude Ruel in 1968-69, Al MacNeil in 970-71 und Jean Perron in 1985-86. Neue Besen kehrten außerdem gut bei Ottawas David Gill in 1926-27, Bostons Cy Denneny in 1928-29, Chicagos Bill Stewart in 1937-38, Rangers Frank Boucher in 1939-40, Torontos Joe Primeau in 1950-51, sowie Detroits Jimmy Skinner in 1954-55.

Mannschaftliche Geschlossenheit
... wurde im Trainingscamp der Dallas Stars in Breckenridge, Colorado, vom neuen Trainer Dave Tippett groß geschrieben. Immer fünf Spieler mussten zusammen mehrere Aufgaben absolvieren. So mussten mit Medizinbällen Körbe erzielt, und Felsen erklommen werden. Außerdem auf dem Plan: Querfeldein Mountain Biking und alle fünf gleichzeitig eine größere Strecke mit zwei Brettern an den Füssen laufen. Vor allem Teamgeist war dabei gefordert. Neuzugang Bill Guerin machte es gleich bestens vor und trug vier Mountain Bikes auf einmal, um seinen Kameraden auf die Sprünge zu helfen.

Blues Playoff Serie
Die St. Louis Blues haben sich zum 23ten Mal hintereinander für die Playoffs qualifiziert und verteidigen damit in dieser Saison die derzeit längste Serie dieser Art im amerikanischen Profisport (NBA, NHL, NFL, MBL). Für das Brechen des Rekordes von 29 Jahren, aufgestellt durch die Boston Bruins von 1968 bis 1996, benötigen die Blues allerdings noch sieben Spielzeiten. Immerhin in die Top 3 können sie dieses Spieljahr aufsteigen, denn nach Chicago mit 28 Jahren von 1970 bis 1997, folgen die Montreal Canadiens mit 24 von 1971-1994.

Torhüter Hochburg Quebec
Die kanadische Provinz Quebec ist offenbar die Talentschmiede für gute Torhüter. Elf der Nummer 1 NHL-Goalie stammen von dort. Im einzelnen sind dies: Jean-Sebastien Giguere (Anaheim), Martin Biron (Buffalo), Jocelyn Thibault (Chicago), Patrick Roy (Colorado), Marc Denis (Columbus), Roberto Luongo (Florida), Felix Potvin (Los Angeles), Jose Theodore (Montreal), Martin Brodeur (New Jersey), Patrick Lalime (Ottawa) und Dan Clouthier (Vancouver).

Wiedervereinigt
Mehrere Paare früherer Teamgefährten sind durch Wechsel wieder zusammengeführt worden. Das Duo Andrew Cassels und Geoff Sanderson, die gemeinsam 1991 bis 1997 für die Hartford Whalers auf Torejagd gingen, sind nun in Columbus gelandet. Erfolgreiche Zeiten von 1998 bis 2001 haben Scott Young und Pierre Turgeon bei den St. Louis Blues erlebt und können dieses Zusammenarbeit für Dallas fortsetzen. Jaromir Jagr kann seinen Kollegen aus Pittsburgh Zeiten von 1997 bis 2000 Robert Lang in Washington begrüßen. Trainer Ken Hitchcock hatte Mark Recchi bereits zu dessen Juniorenzeiten gecoacht und kehrt jetzt nach Philadelphia zurück, wo der mittlerweile 34-jährige Stürmer ebenfalls tätig ist. Veteran Stephane Matteau scheint der Coach Mike Keenan auch nicht loszulassen. Der Linksaußen hatte unter 'Iron Mike' schon in Chicago, New York (Rangers) und St. Louis gespielt, ehe er in diesem Sommer erneut bei Keenans Team, den Florida Panthers gelandet ist.

Fünfziger Bure

Pavel Bure

Pavel Bure von den New York Rangers hat in seiner 12-jährigen NHL-Karriere bisher fünf Mal die 50 Tore Marke in einer Saison erreicht (1992-93 60; 1993-94 60; 1997-98 51; 1999-2000 59; 2000-01 58).
Nur fünf Spieler haben 50 oder mehr Treffer mindestens sechs Mal in ihrer Laufbahn geschafft: Wayne Gretzky, Mike Bossy, Mario Lemieux, Guy Lafleur und Marcel Dionne. Mit Brett Hull von den Detroit Red Wings gibt es einen weiteren Akteur, der in die genannte exklusive Riege aufsteigen kann. Auch er hat bisher in fünf Spielzeiten (1989-90 72; 1990-91 86; 1991-92 70; 1992-93 54; 1993-94 52) 50 Mal und öfter getroffen.

(sth)

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