NHL-Eishockeymagazin
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nr.56 / sep. 2002 

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BERICHT
 
Trotz Kirch-Krise kaum Veränderungen
NHL läuft weiter auf PREMIERE

von Robin Patzwaldt und Stefan Herget

Am Donnerstag, den 5. September lud PREMIERE und die DEL zur Eishockey-Medienkonferenz ins Kölner Astron Hotel ein.
Am Rande der Veranstaltung hatte EISHOCKEY.COM die Gelegenheit mit Premiere-Kommentator Michael Leopold über die Zukunft der NHL-Übertragungen auf Premiere zu sprechen. Die Ergebnisse dieser Veranstaltung sollen hier im Folgenden zusammengefasst werden.


Die Podiumsteilnehmer Carsten Schmidt (Premiere-Sportchef), Ralph Fürther (Premiere Produktmanager Eishockey), Gernot Tripcke (DEL-Geschäftsführer) und Andreas Ulrich (DEL-Medienbeauftragter) freuten sich die Verlängerung der Partnerschaft der DEL mit PREMIERE um zwei weitere Jahre bekanntgeben zu können. Der Vertrag zwischen den Parteien wurde sogleich vor Ort unterzeichnet.
Schmidt betonte, die Fortsetzung der Partnerschaft freue ihn besonders, obwohl bestimmt nicht wenige Leute im Frühjahr, aufgrund der vorherrschenden Kirch-Krise, noch auf ein Ende gewettet hätten. Es sei nicht üblich bereits bestehende Verträge nach zu verhandeln, man habe aber eine Einigung gefunden, die beide Seiten zufriedenstellen würde.

Gernot Tripke hob seitens der DEL hervor, dass man jetzt zwar weniger Geld vom Sender bekäme, im Ausgleich dafür aber weitere Vermarktungsrechte zurückerhalten hätte. So seien die Zweitverwertungsrechte der Spiele für die DEL erleichtert, nachdem PREMIERE die Schutzzeiten reduziert hätte. So können nun Zusammenfassungen der Spiele schneller auch auf anderen TV-Kanälen ausgestrahlt werden.
Außerdem können Sponsoren jetzt wesentlich präsenter sein, wie die Zuschauer bereits beim ersten DEL-Spiel Köln gegen Ingolstadt feststellen konnten. Untereiswerbung, Nennung im Vorspann der Sendungen und in Trailern seien nun leichter möglich. Insgesamt sei ein angemessener Interessenausgleich gefunden worden.

Jeden Tag Live-Sport

Seitens PREMIERE wies man noch auf das neue Pay-per-view Angebot hin, mit dem es auch Kunden, die bisher nicht das Sportpaket abonniert hätten, möglich sei für vier Euro ein Einzelspiel bzw. für sechs Euro beide DEL-Spiele einer Woche direkt zu verfolgen. Hierdurch verspricht man sich ebenfalls einen Werbeeffekt für die Liga.
Übertragungszeiten werden in der neuen Saison der Donnerstag und der Sonntag sein. Man entschied sich zusammen mit der DEL für den Donnerstag, um dem Zweitligafußball auf PREMIERE bewusst aus dem Wege zu gehen. Des weiteren sollen Fans, die freitags selbst in eine Arena gehen, die Übertragungen nicht verpassen müssen. Der Bezahlsender biete so nun jeden Tag exklusiven Live-Sport im Programm an und halte den Donnerstag exklusiv für die DEL frei. Allgemein sei es das Ziel von PREMIERE Eishockey zur Mannschaftssportart Nummer 2 zu machen. Man habe sich deswegen auch in Zeiten der Neustrukturierung und der Einsparungen im Sommer ganz bewusst für Eishockey entschieden.

In Zukunft will PREMIERE für das Spiel um den Puck zusätzlich vermehrt werben. So seien zum Beispiel Auftritte des ehemaligen Nationalspielers und -trainer Erich Kühnhackl während der Formel1-Übertragungen bzw. das häufigere Ausstrahlen von Werbetrailern für Eishockeyübertragungen im Premiere-Programm fest eingeplant.
Die etablierten DEL-Reporter der Vergangenheit bleiben den Zuschauern ebenso in der neuen Saison erhalten. Als Experten wurden erneut Andreas Niederberger, Harald Birk und Erich Kühnhackl verpflichtet. Weiterhin soll in den Drittelpausen mit wechselnden Gästen, meist von den beteiligten Vereinen, gearbeitet werden.

NHL ist Vorzeigeprodukt

Am Rande der Medienkonferenz ergab sich auch die Gelegenheit mit Michael Leopold, der die Veranstaltung gewohnt souverän moderierte, über die Zukunft der NHL-Übertragungen auf Premiere zu sprechen. Aufgrund der Einsparungen bei der Kirch Gruppe herrschte unter den NHL-Fans lange Verunsicherung, ob die Live-Übertragungen aus Amerika bestehen bleiben und nicht dem Rotstift zum Opfer fallen.
PW-Sportchef Schmidt betonte, dass fast alles bleibt, wie es auch in der letzten Saison schon war. Der Umfang der Übertragungen aus Nordamerika bleibe unverändert, bestätigte auch Leopold. Die NHL sei ein Aushängeschild und Vorzeigeprodukt für den Sender und daher weiterhin unverzichtbar. Auch künftig wird überwiegend ein Spiel in der Woche und eines am Wochenende live übertragen.
Probleme könnte es ab Oktober bei der Spielauswahl geben, die von der NHL wohl noch weiter eingeschränkt werden wird, nachdem die amerikanischen Sportsender ESPN und ABC ihre NHL-Berichterstattung um ca. 30 Prozent reduzieren werden. Schließlich übernimmt PREMIERE die Bilder von dort. Die dem Sender von der NHL zur Verfügung gestellte Vorauswahlliste an Partien wird um einiges kürzer ausfallen als bisher, bestätigte Leopold. Dadurch wird es noch schwieriger das Programm entsprechend der Vorstellungen des Hauses zu gestalten. Der Kommentator warb für Verständnis unter den Abonnenten von PREMIERE für diese Probleme und gab andererseits zu bedenken, dass vor Jahren keinerlei Möglichkeiten geboten wurden, NHL im deutschen Fernsehen live zu verfolgen. Der Sender wird sich trotzdem bemühen, weiterhin attraktive Begegnungen auf den Bildschirm zu bringen.
Auch in Zukunft werde man jedoch auf die Präsenz deutscher Spieler in den übertragenen NHL-Spielen achten. Diese Partien seien schließlich für PREMIERE einfach besser zu vermarkten.

Die halbstündige Powerweek bleibt laut Leopold außerdem weiterhin im Angebot. Mit Marc Hindelang, Peter Kohl und ihm selbst bleiben drei vertraute Reporter bei den NHL-Übertragungen präsent. Im Übrigen bräuchten sich die Fans keine Sorgen mehr machen, denn die Übertragung der kompletten Saison sei bereits vertraglich gesichert. (rp/sth)

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(C) eishockey.com, Sports Media & Entertainment GmbH