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nr.48 / dez. 2001 

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ANALYSE
 
Wer ist Top?

von Bernd Rösch

Das Jahr 2001 neigt sich dem Ende zu, gut ein Drittel der laufenden Spielzeit ist vorüber, Zeit um den bisherigen Saisonverlauf etwas unter die Lupe zu nehmen. Was für Überraschungen gab es bisher? Wer wurde seiner Favoritenrolle gerecht? Wo wurde bisher den Zuschauern das beste Eishockey geboten? Welche NHL-Neulinge konnten sich besonders in das Rampenlicht spielen?

Die beste Mannschaft - DETROIT RED WINGS

Von wegen 'Altherrentruppe'. Es gab nur wenige Teams welche bisher den 'alten' Jungs aus 'Hockeytown' Paroli bieten konnten. Unangefochten haben sie Platz 1 in der Western Conference inne. Drei ausgeglichen besetzte Sturmreihen spielten die gegnerischen Verteidiger ein ums andere Mal schwindelig. Brendan Shanahan kämpft um die Torjägerkrone. Mit über 100 erzielten Toren verfügen sie über den besten Sturm der Liga und auch im Defensivbereich mangelt es nicht an Erfahrung und Können. Nicklas Lidstrom ist auf dem Weg sich zum zweiten Mal in Folge die Norris Trophy als bester Verteidiger zu sichern und Ausnahmetorhüter Dominik Hasek hatte es bis dato, anders als in Buffalo, noch gar nicht nötig sein ganzes Können unter Beweis zu stellen.

Das Überraschungsteam - CALGARY FLAMES

Auch wenn den Westkanadiern in letzter Zeit etwas die Luft ausging, wer hatte mit den Calgary Flames diese Saison gerechnet? Im Sommer wurden die Kanadier noch als Kandidaten für den letzten Tabellenplatz im Westen gehandelt, jetzt scheint ein Playoffplatz so gut wie sicher. Eindrucksvoll beweisen sie, dass nicht unbedingt ein hoher Etat für Spielergehälter notwendig ist um vorne mitspielen zu können. Calgary gibt jährlich gut US$ 28 Millionen für die ganze Mannschaft aus (gegenüber dem Vorjahr um knapp 1% reduziert), das sind US$ 2 Millionen weniger als die drei Topverdiener Jaromir Jagr (WAS), Paul Kariya (ANA) und Pavel Bure (FLO) erhalten.
Die Chemie in der Mannschaft muss stimmen und das tut sie in Calgary. Zwei Spieler der Flames sollte man dennoch besonders hervorheben - Flügelstürmer Jarome Iginla und Schlussmann Roman Turek.

Der beste Torhüter - NIKOLAI KHABIBULIN

Es sind gerade die Schlussleute die, wie auf keiner anderen Position, ganz stark auf die Mithilfe ihrer Vorderleute angewiesen sind. Hinter einer konzentriert zu Werke gehenden mit Stars besetzten Verteidigung in einer Topmannschaft, fällt es einem Torhüter leichter zu glänzen und sich seine Shutouts zu verdienen.
Nikolai Khabibulin hat da wahrlich ein schwereres Los. Er spielt bei den Tampa Bay Lightning, einer Mannschaft die dem Leistungsvermögen nach dem unteren Drittel der Liga zuzuordnen ist. Kein anderer Schlussmann musste bisher soviele Torschüsse parieren wie Khabibulin, bei gut 94% hiervon war er Endstation und mit momentan fünf 'Zu-Null' Spielen steht er einem Patrick Roy nur wenig nach.

Der beste Verteidiger - BRIAN LEETCH

Bei den neuformierten New York Rangers hat auch Verteidiger Brian Leetch Gefallen am Eishockeyspielen gefunden. Vergangene Saison glitt der US-Amerikaner noch oftmals lustlos über das Eis, lieferte sich mit Teamkapitän Mark Messier und Linksaußen Valeri Kamensky sogar einen Dreikampf um die schlechteste +/-Statistik im Team.
Wie verwandelt präsentiert sich Leetch in diesem Jahr und der Dreikampf in dem er sich jetzt befindet ist der um die Norris Trophy. Detroits Nicklas Lidstrom und St. Louis' Al MacInnis wollen ihm diese momentan noch streitig machen.
Mit durchschnittlich 0,68 Scorerpunkten pro Spiel und einem +/-Wert von +16 liegt es sicherlich nicht an ihm, dass bei den 'Blueshirts' im Defensivverhalten noch nicht alles rund läuft.

Der beste Stürmer - JAROME IGINLA

Dass Jarome Iginla von den Calgary Flames zur Jahreswende die Scorerliste der NHL anführen wird, das hatte wohl niemand auf der Rechnung. Iginlas Treffsicherheit hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Flames ganz vorne in der Tabelle des Westens mit den 'Großen' mithalten können. Sollte Iginla seine Topform über die ganze Saison halten können, so käme er auf insgesamt 107 Scorerpunkte und würde damit diesen Wert gegenüber dem auch schon hohen Niveau vom Vorjahr um 50% steigern.

Der beste Rookie - DANY HEATLEY

Wohl dem Team das in der Vorsaison enttäuscht hat. Beim darauffolgenden 'Entry Draft' im Sommer gibt es mit einem frühen Draftpick ein Trostpflaster. Die Atlanta Thrashers hatten hierbei in den letzten zwei Jahren ein glückliches Händchen. Vergangenen Juli wurde das russische Sturmtalent Ilya Kovalchuk gezogen und ein Jahr zuvor entschieden sich die Thrashers für den kanadischen Linksaußen mit deutschem Pass, Dany Heatley. Beide Stürmer führen nicht nur die Scorerliste aller NHL-Neulinge an, sondern sind gleichzeitig die Topscorer ihres Teams. Sie erzielten über ein Drittel aller Scorerpunkte der Thrashers.

Die beste Angriffsreihe - FLEURY/LINDROS/YORK

Manchmal dauert es Monate bis ein Trainer herausgefunden hat, welche Sturmformation die ideale sei. Häufig sehen sie sich gezwungen, abhängig vom jeweiligen Gegner, die Besetzung ihrer Angriffsreihen zu verändern.
Anders ist es bei New Yorks Ron Low, der sich als einer der wenigen Headcoaches in der glücklichen Lage befindet über einen ersten Sturm zu verfügen, der, egal gegen wen es geht, fast immer punktet. Theoren Fleury, Eric Lindros und Mike York haben sich gesucht und gefunden. Wenn die Drei für die New York Rangers auf dem Eis stehen und an Eiszeit fehlt es ihnen wahrlich nicht, dann wird es turbulent vor dem gegnerischen Gehäuse. Insgesamt 105 Scorerpunkte (43 Tore) nach einem Drittel der Saison sprechen eine deutliche Sprache.

Nutzen Sie zu Diskussionen über die 'Tops' das >> NHL-Leserforum
(br)

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