NHL-Eishockeymagazin
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nr.47 / nov. 2001 

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ON TOUR
 
Die 'Avalanche' rollt über Europa
'Signing Session' der Colorado Avalanche in Stockholm

Ein Fan Bericht von Andreas Flierl

Redaktionsfreund Andi Flierl mit 'Avs' Towartlegende Patrick Roy.

Scheinbar unbemerkt von vielen Fans begann die Preseason des zweimaligen Stanley-Cup Siegers Colorado Avalanche vom 10. September - 17. September 2001 im Rahmen der NHL-Challange mit einem einwöchigen Trainigscamp in Stockholm, und das, obwohl noch nie ein amtierender Stanley-Cup Sieger die Saison außerhalb Nordamerikas startete.
Dass zwei grausame Ereignisse dieses einwöchige Trainingscamp des NHL-Meisters 'überschatten' würden, war nicht vorhersehbar.

Die Avs wollten, nach fünf Tagen Training, sich mit den europäischen Spitzenclubs Djugarden Stockholm, Brynäs und Jokerit Helsinki messen und natürlich in Peter Forsbergs Heimatland den Stanley-Cup präsentieren.
Wenn man nun so viele Stars 'vor der Haustüre' hat, warum nicht nach Schweden und einmal 'richtige' Hockeyspieler live erleben?

Also rein ins Flugzeug und ab nach Stockholm, mit dem Taxi ins Hotel und mit der Straßenbahn zum Stockholmer Stadion 'Globen'. Nach insgesamt fünf Stunden war es soweit. Man vermutet, dass die Avs im Hotel direkt an der Eishalle nächtigen. Doch nichts lässt darauf schließen, kein Security Personal, kein Equipement Fahrzeug und kein Spieler aus Denver.
Doch dann, die Miene erhellte sich, ein Schild in der Lobby des Hotels weist darauf hin, dass diese Woche die NHL-Challange 2001 stattfindet und das bedeutet: " ... sie sind da !!!"
Es war klar, dass Sakic und Co. gleich nach der Ankunft in Schweden mit einem 'Morning-Skate' begannen, der allerdings, wie auch alle anderen Trainingseinheiten, unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Wie sind denn nun NHL-Stars beim Autogramme schreiben?

Viele Spieler, wie Milan Hejduk, David Aebischer, Dan Hinote, Shjon Podein, Greg deVries und Stephane Yelle gaben auch freundlich, nett und bereitwillig Autogramme. Ville Nieminen benötigt für sein 'Ville Nieminen # 39, Avs' einige Zeit. Dafür hat man seine Unterschrift in Schönschrift.

Erschreckt ist man vom Erscheinungsbild eines Scott Parker. Wenn er mit seinen 1,93 m und über 100kg vor einem steht, fragt man nur kleinlaut '... you mind signing....?' (Unterschreiben Sie?) Doch man täuscht sich und er fragt gleich, woher man denn komme, woher man seine Cards hat und war sehr freundlich zu den Sammlern. Auch später, als man ihn zufällig beim 'Shopping' traf, erkannte er einen sofort und grüßte mit einem freundlichen 'Hi ...how you´re doing?'(Hallo, wie geht's?)

Andere Spieler wie Adam Foote, Eric Messier, Alex Tanguay und Chris Drury sind auch nett, doch merkt man ihnen an, dass sie von Autogrammsammlern gelangweilt sind.

Wie sind aber nun die 'Stars' und ihre Eigenheiten beim Autogramm schreiben?

Rob Blake ..... ewig grinsend und immer freundlich. Höhepunkt war, als ein Kind voller Freude auf ihn zu ging und ihn um ein Autogramm und Foto bat. Blake bestand nur noch aus Grinsen. 'Blakie' präsentierte sich als 'Vielschreiber' und als Star ohne Allüren.

Diese Allüren hingegen hatte dann aber der wohl erfolgreichste Torhüter aller Zeiten, Patrick Roy. Der 'hochdekorierte' und aktuelle Conn-Smythe Gewinner, gab sich schon sehr 'valuable'(wertvoll) und 'strange'(fremd). Seine Erscheinung ist zwischen Langeweile und Arroganz anzusiedeln. Alleine, die Hände in den Hosentaschen, ging er gemächlich den Weg zwischen dem Globen und dem Hotel. Die Autogrammjäger nahm er nur bedingt wahr, Fragen blieben unbeantwortet.
Hierzu jedoch ein kleiner Flashback: Roy war als Kind ein großer Fan von Dan Bouchard, dem Goalie der Quebec Nordiques. Als er eines Tages einen Schläger von seinem Idol geschenkt bekommen hatte, war er so begeistert, dass er die Kelle sogar mit ins Bett nahm. Ebenso ist bekannt, dass er passionierter Player Card Sammler ist und seine eigenen Cards sammelt.
Daher ist sein 'nicht-von-dieser-Welt' Verhalten gegenüber den Fans absolut unverständlich. Jedoch lies er bereitwillig Bilder von sich machen und auf dem einen oder anderen entwich ihm sogar die Spur eines Lächeln. Schließlich war es ein Erfolg in vier Tagen, noch drei Autogramme von ihm zu erhalten.

Eigentlich unscheinbar dagegen 'Burnaby Joe' Sakic. Sehr nett und freundlich gab sich der Kapitän des Stanley-Cup Siegers, ja fast ein wenig schüchtern. So bewies er eigentlich, 'Burnaby Joe IS an ordinary Joe' (Burnaby Joe IST ein normaler Joe), zumindest was sein Verhalten zu den Fans betrifft. Und wie alle großen Stars schreibt er 'one per', also ein Autogramm pro Person.

Und Peter Forsberg? Wie würde er sich wohl in seiner Heimat präsentieren? Aus Sammlerkreisen ist ja bekannt, dass der schreibfaule Schwede fast immer unfreundlich und arrogant den Sammler gegenüber ist .... also man ist auf alles vorbereitet.
Forsberg kam als Letzter vom Training, umringt von vielen Journalisten und Kamerateams. Die Sammler vertröstete er freundlich mit dem Hinweis, er komme bald wieder, er müsse nur schnell zum Essen, denn es gäbe nur noch 10 Minuten etwas .... auch ein guter Trick.
Doch wirklich: er kam kurz darauf, verblüffte uns, indem er fragte: ' ... sprecken sie Deutsz?' Wir bejahten, fragten ihn, ob er denn Deutsch spreche, da sein Vater doch auch schon in der DEL coachte. Er grinste und verneinte, erwiderte aber, dass er die Eisbären kenne ... aber einen - für Nürnberger ja keinen Unbekannten - Björn Nord ...? ' ... not really ...'(nicht wirklich) bekamen wir zur prompten Antwort.
Als er jedem bereitwillig unterschrieben hatte, schüttelten schwedische Sammler den Kopf. Was ist mit Forsberg geschehen? Freundlich, nett und unterhaltsam. Seine Entscheidung diese Saison zu pausieren, war wohl schon gefallen und im Nachhinein gesehen ist das offensichtlich die Erklärung.

Fazit von vier Tagen Autogramme sammeln:
Es war ein absolutes Erlebnis diese Stars hautnah zu erleben. Man konnte seine Sammlung um etliche Autogramme erweitern. Roy, Sakic und Forsberg sind sicherlich Highlights einer jeden Sammlung. Und wenn man sie selber geholt hat, 'erzählt jedes Autogramm eine eigene, kleine Geschichte'. (af)

 

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