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nr.46 / okt. 2001 

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SAISONVORSCHAU
 
Die Jagd nach dem Titel hat im Westen begonnen
von Bernd Rösch

Sehr lange ist es her, dass in einer Sommerpause eine solche Vielzahl an Starspielern sich dazu entschieden haben ihr Trikot zu wechseln, wie in diesem Jahr. Die General Manager der Topteams hatten reichlich Arbeit auf sich genommen um ihrem Hauptziel einen Schritt näher zu kommen - dem Gewinn des Stanley Cups.

In der Western Conference werden sich wohl drei Mannschaften aufmachen dem letztjährigen Stanley Cup Champion Colorado Avalanche den Titel 'das beste Eishockeyteam der Welt zu sein' abzujagen.

DIE GEJAGTEN

Colorado Avalanche

Das Karriereende von Ray Bourque - ein herber Verlust für die Avalanche
Die Colorado Avalanche als amtierender Titelträger legten ihr Hauptaugenmerk in der eisfreien Zeit auf die Wiederverpflichtung ihrer Leistungsträger. Schnell gelang es ihnen neue Verträge mit Teamkapitän Joe Sakic, Verteidiger Rob Blake und im Tor Conn Smythe Trophy (wertvollster Spieler in den Playoffs) Gewinner Patrick Roy auszuhandeln.
Im Großen und Ganzen konnte das Erfolgsteam des Vorjahres gehalten werden. Dennoch starten die 'Avs' geschwächt in die neue Saison. Legende Ray Bourque gab nach dem Titelgewinn sein Karriereende bekannt und wohl noch schwerwiegender, mit Center Peter Forsberg wird ihnen ihr torgefährlichster Stürmer fehlen. Der 28-jährige Schwede gab Mitte September völlig überraschend bekannt, dass er kommende Saison eine Spielpause einlegen möchte. General Manager Pierre Lacroix blieb keine Zeit mehr darauf mit einer Neuverpflichtung zu reagieren, eine Kompensation wäre sowieso nicht mehr möglich gewesen.
Auch ein herber Verlust wenn man bedenkt, dass Colorado in 2000/01 bei jedem Spiel punkten konnte, in dem Forsberg mindestens einen Tor schoss: 18 Siege, ein Unentschieden und nur zwei Overtime-Niederlagen lautet die annähernd makellose Bilanz.

Hoffnung können die Fans der Avalanche daraus schöpfen, dass der letztjährige Triumph über die New Jersey Devils auch ohne den den damals frisch operierten Forsberg gelang und schließlich besteht die Chance, dass die Nummer '21' zumindest ab Februar, nach der Olympiapause wieder an Bord ist.

Der voraussichtliche Stammkader der Avalanche:
Tor: Patrick Roy, David Aebischer
Verteidiger: Rob Blake, Adam Foote, Martin Skoula, Greg de Vries, Todd Gill, Rick Berry, Bryan Muir, Alex Riazentsev, Darryl Shannon, Brent Thompson.
Linksaußen: Chris Drury, Alex Tanguay, Dan Hinote, Eric Messier, Brad Larsen, Jordan Krestanovich.
Center: Joe Sakic, Steve Reinprecht, Stephane Yelle, Vaclav Nedorost, Yuri Babenko.
Rechtsaußen: Milan Hejduk, Shjon Podein, Ville Nieminnen, Scott Parker, Brian Willsie, Mikhail Kuleshov.

DIE JÄGER

Detroit Red Wings

Spektakuläre Paraden von Dominik Hasek gibt es jetzt in der Joe Louis Arena von Detroit zu bestaunen

Die Detroit Red Wings möchten es diese Saison noch einmal wissen. Gleich drei Mal schlugen die Titelgewinner von 1997 und 1998 spektakulär auf dem Transfermarkt der Unrestricted Free Agents zu. Dabei wurden keine Kosten gescheut - der Gehaltsetat der Red Wings beläuft sich auf ca. US$ 70 Millionen. Im Juni gaben sie die Einigung mit dem zweifelsfrei besten Torhüter der Liga, Dominik Hasek, bekannt, im Juli holten sie Los Angeles Topscorer Luc Robitaille und einen Monat später gelang ihnen die Verpflichtung von Rechtsaußen Brett Hull.
Angesichts des hohen Durchschnittsalters der Mannschaft, neun Spieler sind älter oder werden in dieser Saison 35, ist der Titelgewinn für die Red Wings kommende Spielzeit fast schon ein Muss. Ein Jahr später kann die Hälfte der Mannschaft einen Senioren-Pass lösen, um zu den Auswärtsspielen zu fliegen. Doch ist der hohe Altersdurchschnitt unbedingt ein Nachteil. Zweifelsohne Nein. In kaum einer anderen Mannschaftssportart spielt Erfahrung eine so große Rolle wie im Eishockey und letztendlich kommt es nicht unbedingt darauf an wie alt man ist, sondern ob man noch eine Topleistung abrufen kann und dies sollte dem Team von Scotty Bowman auch gelingen.
Die Red Wings dürften, gestützt auf Dominik Hasek, Nicklas Lidstrom, Chris Chelios und Fredrik Olausson, über die beste Defensivabteilung des Westens verfügen und auch die Sturmreihen mit Teamkapitän Steve Yzerman, Brett Hull, Brendan Shanahan, Luc Robitaille, Sergei Fedorov und Igor Larionov lesen sich wie ein Auszug aus dem Katalog der 'Hockey Hall of Fame' in 5 Jahren.

Der voraussichtliche Stammkader der Red Wings:
Tor: Dominik Hasek, Manny Legace
Verteidiger: Nicklas Lidstrom, Chris Chelios, Jiri Fischer, Fredrik Olausson, Mathieu Dandeneault, Steve Duchesne, Maxim Kuznetsov, Uwe Krupp, Jesse Wallin, Dwayne Zwinger.
Linksaußen: Brendan Shanahan, Luc Robitaille, Kirk Maltby, Boyd Devereaux, Yuri Butsayev, Jason Baird.
Center: Steve Yzerman, Sergei Fedorov, Igor Larionov, Kris Draper, Brent Gilchrist, Pavel Datsyuk.
Rechtsaußen: Brett Hull, Tomas Holmstrom, Darren McCarty, Jason Williams, Aaron van Leusen.

St. Louis Blues

Die Hoffnungen der Blues ruhen auf die Torgefährlichkeit von Doug Weight

Zwei Jahrzente lang galten die St. Louis Blues als die 'Graue Maus' der Liga. Zwar schafften sie seit 1979 jedes Jahr den Einzug in die Playoffs, doch 19 Mal kam spätestens in der zweiten Runde das Aus. Der Durchbruch als Spitzenteam des Westens gelang ihnen erst in den vergangenen zwei Spielzeiten durch einen kontinuierlichen Teamaufbau.
Im Früjahr und Sommer haben die Blues diesen Pfad verlassen und es ist fraglich, ob das Management mit der Umstrukturierung unbedingt ein glückliches Händchen bewies und erstmals in der Franchisegeschichte der Blues den Stanley Cup nach St. Louis holen kann. Center Pierre Turgeon wurde an den Mitkonkurrenten Dallas abgegeben und auch der Torhütertausch mit den Calgary Flames, Fred Brathwaite gegen Roman Turek, kann nur schwer als Verstärkung angesehen werden.
Überhaupt gilt die Besetzung der Torhüterposition bei den Blues als Achillesferse: Fred Brathwaite ist kein Nummer 1 Goalie und es muss sich erst noch zeigen ob der junge Brent Johnson auch über ca. 50 bis 60 Saisonpartien die im Vorjahr gezeigte gute Leistung abrufen kann.
Eine hohe Bürde lastet auf Center Doug Weight. Der 30-jährige Teamkapitän und Topscorer der Edmonton Oilers war die spektakulärste Neuverpflichtung der Blues. Auf 25 Tore und 65 Assists brachte es im letzten Jahr der US-Amerikaner bei den Oilers. Es wird einige Monate dauern, bis er mit seinen neuen Teamkollegen ähnlich gut harmoniert - aber bis zu den Playoffs bleibt ja noch einiges an Zeit.

Der voraussichtliche Stammkader der Blues:
Tor: Brent Johnson, Fred Brathwaite
Verteidiger: Chris Pronger, Al MacInnis, Alex Khavanov, Bryce Salvador, Sean Hill, Jeff Finley, Rich Pilon, Barret Jackman, Christian Laflamme, Mike van Ryn.
Linksaußen: Keith Tkachuk, Cory Stillman, Dallas Drake, Tyson Nash, Eric Boguniecki.
Center: Doug Weight, Jamal Mayers, Mike Eastwood, Daniel Corso, Sebastien Bordeleau, Daniel Tkaczuk.
Rechtsaußen: Scott Young, Pavol Demitra, Scott Mellanby, Mike Keane, Reed Low, Michael Riesen.

Dallas Stars

Pierre Turgeon trägt jetzt die Nummer '77' bei den Dallas Stars
Die Mitkonkurrenten sollen sich dieses Jahr an den Dallas Stars die Zähne ausbeißen. Nicht nur in der neu erbauten American Airlines Center werden die Texaner schwer zu knacken sein oder noch diffiziler, am Tore schießen gehindert werden.
Vor allem auf der Center-Position sind die Dallas Stars so gut besetzt wie noch nie. Mit Mike Modano, Pierre Turgeon und Joe Nieuwendyk verfügen die Stars gleich über drei Topcenter, die dazu fähig sind, die Regie in einer ersten Sturmreihe zu führen. Manches andere NHL-Team wäre schon froh auch nur einen Center solchen Kalibers ihr Eigen nennen zu können.
Die Dallas Stars haben sich desweiteren auch auf anderen Positionen ganz gezielt verstärkt: Rechtsaußen Donald Audette, er erzielte vergangene Saison 34 Tore und 45 Assists, kam von den Buffalo Sabres, auf der linken Außenbahn soll Ex-Ranger Valeri Kamensky an seine Erfolgszeiten bei den Colorado Avalanche anknüpfen und das Abwehrbollwerk der Texaner wurde um den erfahrenen finnischen Verteidiger Jyrki Lumme ergänzt. Die Abgänge von Brett Hull, Mike Keane, Richard Jackman und Tyler Bouck sollten mehr als kompensiert worden sein.

Die Dallas Stars sind neben den Detroit Red Wings unumstritten der ganz große Favorit auf den Western Conference Titel.

Der voraussichtliche Stammkader der Stars:
Tor: Ed Belfour, Marty Turco
Verteidiger: Sergei Zubov, Derian Hatcher, Richard Matvichuk, Darryl Sydor, Jyrki Lumme, Brad Lukowich, Sami Helenius, Greg Hawgood, John Erskine, Jeff MacMillan.
Linksaußen: Valeri Kamensky, Brendan Morrow, Benoit Hogue, Shaun Van Allen, Jon Sim, Steve Gainey.
Center: Mike Modano, Pierre turgeon, Joe Nieuwendyik, Roman Lyashenko, Kirk Muller, Niko Kapanen.
Rechtsaußen: Jere Lehtinen, Donald Audette, Jamie Langenbrunner, Pat Verbeek, Rob DiMaio, Cameron Mann.

(br)

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